Im September fand in Kornwestheim die Streetfood-Fiesta statt. Foto: Archiv/Horst Dömötör

Nach der Debatte um die Preise auf dem Food-Market betonen die Anbieter: Qualität habe ihren Preis.

Kornwestheim - Qualität hat ihren Preis. Aber gerade bei Lebensmitteln ist die Frage gerne mal: Sind sie zu teuer? Auch nach der Streetfood-Fiesta im September auf dem Holzgrundplatz diskutierten die Kornwestheimer über das Essen und seine Preise. Die Organisatoren und Verkäufer weisen indes darauf hin, ihr Angebot sei wertig und qualitätsvoll – und noch dazu habe es die Gastronomie derzeit schwer. Ende November gibt es eine weitere Auflage des Food-Markets in Kornwestheim, den „Streetfood Wintermarkt“. Einige Stimmen von Truckbetreibern zur Debatte um Preise und Wertigkeit des Essens haben wir nun zusammengetragen.

Spieß oder nicht Spieß?

18 Euro will ein Besucher der Food Fiesta für einen Souvlaki-Spieß gezahlt haben. „Das ist kein Spieß!“, sagt der Betreiber des entsprechenden Foodtrucks, Gabriel Gabrielidis. Die zu schlichte Darstellung in der Diskussion um den Food Market habe ihn geärgert. Bei dem Gericht handele sich um 170 Gramm Fleisch auf original griechischer Pita, dazu frittierte Kartoffelscheiben, frischer Bauernsalat, außerdem Tsatsiki, und zwar selbst gemacht. „Dieses Gesamtgericht kostet dann 18 Euro“, sagt der Street-Food-Händler. Er ist bereits seit acht Jahren in der Gastronomie unterwegs und kennt die Kritik, das Essen aus den Foodtrucks sei teuer. „Ich sage dann immer: Wenn man zu einem guten Italiener geht, zahlt man auch nicht weniger, oder auch mehr“, betont er.

Lesen Sie aus unserem Angebot: Street-Food-Fiesta: Klagen über zu hohe Preise

Gabrielidis sagt, dass es für die Händler derzeit sehr schwierig sei, Preise zu kalkulieren. Die Kosten für die Lebensmittel steigen, außerdem sei es in der Gastronomie derzeit nicht einfach, Personal zu bekommen. „Natürlich wirkt sich das auf die Preise aus“, betont der Gastronom, „aber unser Essen ist frisch, gut und lecker.“

Wer will einen Burger für vier Euro?

Stefan Teuber, der Betreiber des Burgertrucks, sagt, dass der teuerste Burger bei ihm elf Euro kostet. Die normalen bewegen sich zwischen 8,50 und 9,50 Euro, lediglich der XXL-Bacon-Burger sei teurer. Von der Diskussion über die Preise habe er aber noch nie etwas gehört. „Für die Produkte, die wir verkaufen, ist das ein normaler Preis“, sagt Teuber. Für einen Burger verwende er 180 Gramm Black Forest Beef von einem Metzger, der selbst schlachtet. „Man muss eben wissen, was man will: Ein billiges Burgerpatty aus der Haltungsform 1? Dann kann man sich natürlich auch einen Burger für vier Euro zusammenbauen“, sagt Teuber.

Die Betreiber der „Kartoffelschmiede“ haben keine Beschwerden über hohe Preise gehört. „Die Leute sagen eher, wir sind zu billig für die Qualität, die wir haben“, sagt die Foodtruck-Inhaberin Sabine Rümelin. „Zu einem Foodmarkt gehen ja auch eher Leute, die Essen zu schätzen wissen und es sich gut gehen lassen wollen“, sagt sie.

Mit Herzblut dabei

Knoblauchkartoffeln gibt es bei ihr für vier Euro, große Ofenkartoffeln mit verschiedenen Füllungen für etwa sieben Euro. Bis zu 9,50 Euro kann zahlen, wer eine Füllung mit Hähnchenfleisch haben will. „Wenn wir etwas mit Fleisch anbieten, gucken wir immer, dass es Bioqualität hat“, sagt Rümelin. Und die Kartoffeln hole sie von regionalen Anbietern. „Wenn, dann macht man das mit Herzblut“, sagt Rümelin, „ich kann die Leute anstrahlen und überzeugt sagen, dass ich das auch essen würde.“