Starkregen ist auch in Kornwestheim ein Problem. Foto: Pixabay/Pixabay

Die Stadt erläutert Ansätze, wie man sich vor Überflutungen schützen könnte.

Kornwestheim - Es kam auch in Kornwestheim ordentlich runter im Sommer – überflutete Straßen und Unterführungen inklusive. Für die Stadt war das Grund genug, bei der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik (AUT) einmal aufzuzählen, wo man in Sachen „Niederschlagsmanagement“ so steht, sprich: Welche Schutzmaßnahmen es gibt und welche geplant sind, um die Bevölkerung und ihr Hab und Gut vor Starkregenschäden zu bewahren. Neben Dirk Maisenhölder, dem Fachbereichsleiter für Tiefbau und Grünflächen, war Karin Wächter von der Stadtentwässerung vor Ort.

Grüne planen Antrag für private Regenrückhaltung

Hochwasser: Regelrechtes Hochwasser gibt es in Kornwestheim nicht. Warum nicht? Ganz einfach, es gibt keine Seen oder großen Flüsse, die über die Ufer treten können. Schutz vor Überflutungen, das bedeutet in Kornwestheim vorrangig: Schutz vor Starkregen, der schnell herunterkommt, sich vor allem auf betonierten Flächen sammelt.

Wohn- und Gewerbeflächen: Kornwestheim berücksichtigt bei der Entwicklung neuer Baugebiete eine getrennte Ableitung von Regenwasser, in den vergangenen Jahren wurde zudem in mehreren bestehenden Gebieten die Trennung von Niederschlags- und Schmutzwasser umgesetzt – etwa im Wohnpark Neckarstraße und im Wilkin-Areal. Auf gewerblichen und größeren privaten Grundstücken fordert die Stadt von den Eigentümern, eigenständige Maßnahmen umzusetzen, um Regen zurückzuhalten. Stadträtin Edda Bühler von den Grünen regte an, man könne festlegen, dass diese Privatkapazitäten vergrößert werden. Die Grünen planen hierzu einen Antrag.

Trennentwässerung für neue Baugebiete

Die Bäche: Die Wiederherstellung des Bachsystems ermögliche es, so die Stadt, bestehende Baugebiete sowie auch neue Gebiete mit der genannten Trennentwässerung zu entwässern – ergo Regenwasser in die Bäche zu leiten. Möglich wäre das beispielsweise in den bestehenden Baugebieten Wohnpark Neckarstraße, Wilkin-Areal und W&W-Campus, auch künftige Entwicklungsflächen wie Nördlich Zügelstraße und Nördlich Obstgärten, könnten mit berücksichtigt werden. In Gebieten, die zu weit weg von Bächen sind, könne ein modifiziertes Trennsystem zum Einsatz kommen. Hierbei wird Regenwasser zurückgehalten, dann verzögert ins Mischwassersystem eingeführt.

Kanalnetz: Alle zehn Jahre werden die benötigten Kapazitäten der Kanäle neu berechnet, teils hat Kornwestheim – etwa im Bereich der Innenstadt – bereits extra große Kanäle angeleget. Die Stadt will bis 2031 rund 54 Millionen Euro in Kanalsanierungen und -erweiterungen investieren, auch Regenrückhaltebecken sowie die Kläranlage ertüchtigen, wie Wächter ausführte.

Risikoanalyse soll folgen

Starkregenrisikomanagement: Ebenfalls in Arbeit ist das neue Starkregenmanagement der Stadt. Hierbei soll eine Risikoanalyse entstehen, außerdem wird es Handlungsempfehlungen geben – daraus können Verwaltung und Gemeinderat weitere Projekte ableiten, um die Bevölkerung bei Starkregen zu schützen. Derzeit berechnet ein Ingenieurbüro, welche Bereiche in Kornwestheim besonders gefährdet sind.