Ulrike Näther (links) nahm die Musikpapier-Rollen von Saskia Dams, Natascha Richter und Ursula Keck (von rechts) in Empfang. Foto: Peter Meuer

Exponate von großem historischem Wert sind nun weitergegeben worden.

Kornwestheim - Ganz besondere Exponate aus der Stadtgeschichtlichen Sammlung Kornwestheims haben nun eine neue Heimat gefunden. Oberbürgermeisterin Ursula Keck, Museumsleiterin Saskia Dams und die Kornwestheimer Stadtarchivarin Natascha Richter übergaben sie dieser Tage in den alten Lagerräumen der Sammlung in der Mühlhäuser Straße ihrer Bestimmung.

Zunächst einmal ist da jenes rund 7000 Jahre alte Skelett, das anno 1982 bei Ausgrabungen am Viesenhäuser Hof gefunden wurde. Per Lastwagen wurde es nun nach Tübingen gebracht ins Landesamt für Denkmalpflege. Dort sind weitere ähnliche Skelette untergebracht, die vermutlich ebenfalls Anfang der 80er am Viesenhäuser Hof aus der Erde geborgen wurden. Das Einzelskelett durfte wohl in Kornwestheim als Leihgabe verbleiben, Interessierte konnten es jahrelang in der Mühlhäuser Straße anschauen.

So gesehen, sagte Saskia Dams, komme es zurück zu seinem ursprünglichen Besitzer, zu jener Sammlung, in die es gehöre. Im Landesamt für Denkmalpflege könnten die besonderen „ethischen und musealen“ Anforderungen erfüllt werden, die die menschlichen Überreste benötigten.

Einige interessante Schmuckstücke durfte dann noch Ulrike Näther mitnehmen, die Leiterin des Musikautomaten-Museums in Bruchsal. Sie erhielt genau 51 Papiernoten-Rollen. Diese Rollen wurden in selbstspielende Klaviere gesteckt, hineingestanzte Löcher verrieten dem Instrument, wann es welche Töne spielen muss – so wurden zahlreiche Stücke auch ohne anwesenden Pianist lebendig.

Die Rollen stammen aus der Zeit zwischen 1906 und den 20er Jahren. Näther vermutet, dass sie in der Salamander-Kantine zum Einsatz kamen, und dort damals auch ein solches selbstspielendes Klavier gestanden habe, das indes nicht in Besitz der Stadt Kornwestheim ist. Die Leiterin des Musikautomaten-Museums, einer Außenstelle des badischen Landesmuseums, will der Sache nun auf den Grund gehen – und sich dann auch bei der Stadt melden, wenn sie mehr weiß.

„Dieser historische Hintergrund, den wir vermuten, macht die Papiernoten-Rollen sehr interessant für uns“, sagte Näther. „Hinzu kommt, dass wir bereits zwei Sammlungen solcher Rollen haben, aber die Kornwestheimer Sammlung sie gut ergänzt, weil zahlreiche Stücke darin enthalten sind, die wir noch nicht haben.“

Die Stadt Kornwestheim lagert einen Teil der Exponate der Stadtgeschichtlichen Sammlung zurzeit in neue Lagerräume in die Kantstraße 10 ein. Andere, wie das Skelett, die Musikrollen oder auch Salamander-Schuhe werden Stück für Stück an spezialisierte Einrichtungen und Museen weitergegeben.

„Ich bin sehr stolz darauf, dass Kornwestheimer Exponate in Zukunft in baden-württembergischen Museen präsentiert werden“, sagte OB Ursula Keck. „Das zeigt die Besonderheit einzelner Objekte aus unserem Bestand.“