Die Sportler. Foto: Mateja fotografie

Zur neuen Kultur- und Sportlerehrung versammeln sich Handballer, Schwimmer, BMX- und Einradfahrer.

Kornwestheim - Die Kultur- und Sportlerehrung der Stadt ist immer eine Großveranstaltung gewesen. Um eine Sportmetapher zu gebrauchen: Ein mehrstündiger Marathon war das, zuletzt alle zwei Jahre. In einem Rutsch wurden viele Kornwestheimer geehrt, die Höchstleistungen erbracht haben. Das neue Konzept für die Veranstaltung beschloss der Gemeinderat im Herbst. Am Donnerstagabend war es nun soweit: Vor der Ratssitzung hatte die Stadt vier Gruppen von Sportlern ins Rathausfoyer eingeladen, Oberbürgermeisterin Ursula Keck und Vertreter des Gemeinderats gratulierten und übergaben Urkunden. Dreimal im Jahr sollen diese kürzeren Ehrungen künftig stattfinden, so können die Top-Sportler und Kulturschaffenden zeitnah ausgezeichnet werden. Außerdem kosten die neuen Ehrungsmodalitäten unterm Strich weniger. „Und es können Bürger einfach hinzukommen, zuschauen, manche zufällig, weil sie gerade im Bürgerbüro sind“, sagte Keck.

Sie hob hervor, dass viele Sportler der Stadt „nationalen und sogar internationalen Standards“ genügen. Dass Kornwestheim großartige Sportler hat, darüber waren sich die Redner der Gemeinderatsfraktionen einig. Da sind zunächst einmal die Handballer der Ersten Herrenmannschaft des SV Kornwestheim. Sie wurden Baden-Württembergischer Meister in der Saison 2016/17, stiegen in die dritte Liga auf und sind dort weiter auf Erfolgskurs. Das Team um die ehemaligen Trainer Hans Christensen und Frieder Hansen und den jetzigen Coach Alexander Schurr ist zweifellos das sportliche Aushängeschild der Stadt. Der CDU/FDP-Fraktionsvorsitzende Hans Bartholomä sprach für sie. „Emotionen, Kraft, Dynamik, Kampf, Teamspirit“ hob er Handballer-Eigenschaften hervor. „Die Halle Ost wird von Gegnern respektvoll als Hölle Ost bezeichnet.“

Die Leistungen der Schwimmer lobte die Freie-Wähler-Chefin Gabi Walker. Sie sprach von „unglaublichem Ehrgeiz“ trotz der zuweilen schwierigen Trainingsbedingungen. „Keine Sportlerehrung ohne unsere Schwimmer“, sagte Walker über die sechs Baden-Württembergischen Meister, die da auf den Steinstufen standen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Hans Michael Gritz durfte die Erfolge der Abteilung BMX der Skizunft hervorheben, die mit Deutschen Meistern und Baden-Württembergischen Meistern aufwarten kann. Er sprach das junge Alter der Sportler an. „Die Hoffnung ist, dass ihr noch oft hier seid“, sagte er und führte aus, dass die Skizunft trotz ihres Namens breit aufgestellt sei – etwa auch mit BMX, Basketball, Triathlon und Inlineskating. Der 14 Jahre alte Fahrer David Szell freute sich über die Ehrung durch die Rathauschefin. Er sagte über seine Sportart: „Das Springen und das Renngefühl machen Spaß.“

Die Abteilung Einrad und BMX des SVK hatte mit Regula Runge, Julia Schock und Valerie Fürst zwei Spitzensportlerinnen im Gepäck, letztere wurde gar 2016 Vizeweltmeisterin im Weitsprung. Ralph Rohfleisch, Fraktionschef der Grünen/Linken, sagte, er sei „überrascht und fasziniert“, was man mit dem Einrad anstellen könne. „Noch dazu holt die Abteilung internationale Veranstaltungen her“, ergänzte er mit Verweis auf den Salamander-Cup. Das Schlusswort blieb für Marcus Gessl vom Stadtverband für Sport. „Dank auch an Betreuer und Helfer“, sagte er. Und: Ende des Jahres wisse man, wie die neue Ehrung aufgenommen werde.