An die Stelle der Gasheizung sollen Technologien mit erneuerbare Energiequellen treten. Foto: dpa/Friso Gentsch

Das Land fordert von Kommunen eine klimaneutrale Versorgung ein.

Kornwestheim - Kornwestheim braucht einen Wärmeplan. Das hat die Baden-Württembergische Landesregierung im vergangen Oktober im Zuge des Gesetzes zur Weiterentwicklung des Klimaschutzes festgelegt. Bis zum Jahr 2023 muss die Stadt – wie alle anderen Kommunen im Land auch – ein strategisches Konzept vorlegen, das den Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2050 aufzeigt. „Die Wärme macht rund ein Drittel der gesamten CO2-Emission aus. Mit einem guten Plan kann da viel bewegt werden. Dazu sind wir jetzt gesetzlich verpflichtet“, sagte der Erste Bürgermeister Daniel Güthler jüngst in der Sitzung des Ausschuss für Umwelt und Technik.

Stadtwerke als Partner für die Wärmeplanung

Um der Forderung der Landesregierung nachzukommen, soll laut Stadt im ersten Schritt der Wärmebedarf, die CO2 -Emissionen, der Gebäudebestand und die Wärmeinfrastruktur ermittelt werden. Danach soll abgeklopft werden, wo die Energieeffizienz von Gebäuden gesteigert werden kann und wo und auf welche erneuerbaren Energiequellen zurückgriffen werden kann. „Die Wärme hat einen direkten lokalen Bezug. Sie kann nicht wie Strom über weite Strecken transportiert werden. Es muss vor Ort agiert werden“, sagte Daniel Güthler. Sind die Potenziale vor Ort erkannt, soll ein Szenario abgebildet werden, das dem gewünschten Endzustand der Wärmeversorgung entspricht. In dem Wärmeplan sollen dann das Zielszenario und die notwendigen Maßnahmen, wie der Ausbau der Fernwärme oder Heizkraftwerken, aufgeführt sein.

Als Partner für die Erstellung des Klimaplans sollen die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim fungieren. Zudem soll der Plan mit der Stadt Ludwigsburg erarbeitet werden. „Wir haben den Vorteil, dass wir mit der SWLB einen Energieversorger haben, der das Projekt mit uns umsetzen kann. Das kann nicht jede Kommune von sich sagen“, betonte Güthler.

Land fördert Plan mit 70 000 Euro

Der SPD-Fraktionschef Hans-Michael Gritz konnte der Erarbeitung des Plans viel Positives abgewinnen. „Wir können selbst aktiv werden und die Klimapolitik mitgestalten.“ Damit der Wärmeplan mit der Klima- und Umweltpolitik der Stadt verknüpft wird, soll er in die Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes eingebunden werden. „Wir wollen den Plan bereits im 2022 fertigstellen“, sagte Güthler. Der Wärmeplan wird über eine Förderung des Landes finanziert, die auf vier Jahre aufgeteilt 70 000 Euro beträgt.