Bei der Vorstellung wird noch kräftig gearbeitet: (von links) Fachbereichsleiter Dirk Maisenhölder, Erster Bürgermeister Daniel Güthler, Starkholz-Chef Thomas Renner und Spielplatzprüfer Johannes Schiek posieren vor dem neuen Spielgerät. Foto: Marius Venturini

Am Eichenweg errichtet eine Spezialfirma eines der größten Spiel- und Klettergerüste im Stadtgebiet.

Kornwestheim - Noch müssen sich die Jungen und Mädchen bis Anfang Januar gedulden. „Hier stehen fast jeden Tag Kinder am Zaun und fragen uns, wann wir fertig sind“, sagt Thomas Renner, Inhaber der Eberdinger Schreinerei Starkholz, die seit rund zwei Wochen auf dem Spielplatz am Eichenweg ihr Werk verrichtet. Renner und sein Team bauen dort ein neues Kletter- und Spielgerüst auf, das nur wenige Wünsche der jungen Klientel offen lassen dürfte.

Beim Ortstermin kramte Kornwestheims Erster Bürgermeister Daniel Güthler in seinen eigenen Kindheitserinnerungen: „Ich selbst erinnere mich noch an den Spielplatz aus meiner Kindheit, als ich zehn Jahre alt war.“ Ein Spielplatz sei für Kinder ein zentraler Anlaufpunkt, „sie verstehen ihn als ihren Mikrokosmos“. Mit dem neuen, großen Gerüst werde am Eichenweg nun ein Ort geschaffen, an dem die Kinder sich ausleben und Abenteuer erleben dürften.

Noch sind die Arbeiten an dem Gerät aus robustem Robinienholz aber in vollem Gange. 47 000 Euro überweist die Stadtverwaltung dafür auf das Starkholz-Konto, damit wird am Eichenweg laut Aussage von Dirk Maisenhölder das zweitteuerste Spielgerät der Stadt stehen. „Soviel ich weiß, war nur die Spielpyramide im Salamander-Stadtpark teurer“, sagt der Leiter des städtischen Fachbereichs Tiefbau und Grünflächen beim Besuch der Baustelle.

Das bisherige Spielgerät am Eichenweg stammte aus dem Jahr 2006 – zwei Türme, eine Wackelbrücke und eine Rutsche. Das, was nun Form und Gestalt annimmt, ist eine komplett andere Liga. Wie schon auf dem Spielplatz an der Beethovenstraße entsteht nun ein echtes Unikat, das in seinem endgültigen Design erst vor Ort zugesägt und aufgestellt wird – eine Spezialität der Firma Starkholz, die auch schon auf weiteren der 23 Kornwestheimer Spielplätze neue Gerüste gebaut hat. Es enthält einen Seilgarten-Kletterparcours, Netze, einen Holztunnel, einen zentralen Spielturm, Balanciermöglichkeiten und und und. „Vom Spielwert gesehen haben wir so etwas noch nie gebaut“, betont Thomas Renner. Beim Entwurf des Gerüsts hat übrigens seine Auszubildende Lisa Taut maßgeblich mitgeholfen. Geeignet sei die Anlage für Kinder zwischen sieben und 14 Jahren. Hinzu kommen bereits vorhandene Schaukeln und vor allem die Doppelseilbahn.

Bevor es losgehen kann, muss aber alles noch ordentlich geprüft werden. Dafür ist noch während der Bauarbeiten Sicherheitsingenieur Johannes Schiek angereist. Er kontrolliert schon jetzt, ob sich an der ein oder anderen Stelle potenzielle Gefahrenstellen abzeichnen. Dafür hat er einen Dummy dabei, der den Oberkörper eines Kindes simulieren soll. „Solche individuell gestalteten Geräte sind da natürlich noch einmal eine andere Herausforderung“, sagt er. Zwar hätten Geräte aus Kunststoff oder Metall auch ihre Vorteile. Außerdem wisse man bei standardisierten Wippen oder Klettergestellen schon genau um die problematischen Stellen. „Aber bei Holz ist die Haptik eine ganz andere. Und dass das Ganze hier teilweise frei Hand gemacht wird, verleiht noch einen ganz anderen Charme.“ Für das neue Gerüst am Eichenweg hat er nur zwei Worte übrig. „Hut ab.“