Die BdS- Foto: /Sophia Herzog

Die Sportler mit und ohne Handicap des Stuttgarter Vereins 46Plus könnten schon bald wieder trainieren

Kornwestheim - Immer wieder werfen die 46Plus-Mitglieder sehnsüchtige Blicke in Richtung der Stadionbahn, als sie sich an einem grauen Freitagnachmittag vor der Tribüne im Kornwestheimer Stadion versammeln. Der Stuttgarter Verein, der Vorurteile rund um Trisomie 21 abbauen will, vermisst den Sport dieser Tage kläglich: In langjähriger Kooperation mit dem SV Salamander Kornwestheim bietet 46Plus ein inklusives Sportprogramm, bei dem Kinder mit und ohne Downsyndrom gemeinsam trainieren. Seit dem Lockdown findet das wöchentliche Training allerdings nur online statt, die Begegnung fehlt. Das Vorstandsmitglied Natja Stockhause ist trotzdem zuversichtlich: „Ich habe große Hoffnungen, dass wir bald wieder draußen Sport treiben dürfen.“

Wenn es tatsächlich soweit ist, werden die Vereinsmitglieder und Sportler von 46Plus noch besser für das Training unter Coronaauflagen gewappnet sein – vor der Stadiontribüne haben sie sich versammelt, um eine Spende vom Kornwestheimer Bund der Selbstständigen (BdS) entgegenzunehmen. Den Gegenstand der Spende bringen die BDS-Vorsitzenden Harald Schulz und Jürgen Beck zum Treffen in einem unscheinbaren Pappkarton mit: 500 FFP2-Masken befinden sich darin, in Plastiktüten verpackt.

Der Bund der Selbstständigen hatte im Januar eine große Ladung der Masken für die Mitglieder bestellt. Schon bei der Bestellung wussten Schulz und Beck auch gleich: ein Teil der Masken soll gespendet werden. Jeweils 200 Stück gingen bereits an den Arbeitskreis Asyl und in die Obdachlosenhilfe der Evangelischen Kirchengemeinde. Die größte Spende mit 500 Masken bekommen nun die Sportler von 46Plus. Den Stuttgarter Verein kannte der BdS bereits: Der Bund unterstützte in der Vergangenheit immer wieder den Stadtlauf der Skizunft, bei dem auch die Sportler von 46Plus antraten.

Die Masken-Spende kommt bei den Mitgliedern von 46Plus sichtbar gut an: Beim Übergabetermin im Stadion wird gleich die erste Packung geöffnet, einige blaue medizinische Masken werden sofort gegen die brandneuen, weißen Exemplare ausgetauscht. „Toll, dass es gleich so viele sind“, findet Stockhause. „Da können wir beim Sport auch ein bisschen reinschwitzen und die Masken öfter wechseln.“ Gute Laune haben auch Schulz und Beck. „Wir freuen uns umso mehr, wenn die Empfänger der Spende sich auch freuen“, bestätigt Jürgen Beck.

Mit den neuen FFP2-Masken könnten die 46Plus-Sportler bald wieder lostrainieren. Denn: Der neue Stufenplan von Bund und Ländern sieht vor, dass vom 8. März an wieder bis zu zehn Personen kontaktfrei an der frischen Luft trainieren dürfen – vorausgesetzt, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt drei Tage lang stabil unter 50. Diese liegt im Landkreis Ludwigsburg (Stand: 5. März, 12 Uhr) noch bei 50,6. Sobald es geht, will Stockhause mit zwei Trainern und acht Mitgliedern starten. Dann können sich die Leichtathletik-Sportler endlich richtig auf die landesweiten Special Olympics in Mannheim vorbereiten, die im Juli unter strengen Hygienemaßnahmen stattfinden sollen. „Wir sind alle zuversichtlich“, fügt Stockhause noch hinzu. „Der Sport fehlt ungemein.“