Gabi Blatter und Waltraud Wieland vom Arbeitskreis Asyl übergaben dieser Tage Süßigkeiten und Gutscheine an Kinder in Flüchtlingsunterkünften. Foto: Peter Meuer

Der Arbeitskreis Asyl erhält für seine ehrenamtliche Arbeit die Gedenkmünze für besonderes soziales Wirken der Stadt.

Kornwestheim - Mit Tüten voller Süßigkeiten zogen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Arbeitskreises Asyl dieser Tage zu den Kornwestheimer Flüchtlingsheimen. Beispiel Werner-Heisenberg-Straße: Hier verteilen Gabi Blatter und Waltraud Wieland Geschenke an die Kinder, die erst zögerlich und vereinzelt, später in großer Zahl, vor die Tür kommen, um die Leckereien in Empfang zu nehmen. „Weil unser Nikolausfest ausfällt, wollen wir ihnen eine Freude machen“, berichten Blatter und Wieland. So sei die Idee aufgekommen.

Sie sind überaus engagiert und sehr gefordert, die Ehrenamtlichen des Arbeitskreises Asyl. Das weiß man auch im Rathaus und im Gemeinderat – den internationalen Tag des Ehrenamtes nahm die Stadt Kornwestheim deshalb nun zum Anlass, den Ökumenischen Arbeitskreis Asyl (AKA) auszuzeichnen. Er wird mit der „Gedenkmünze für besonderes soziales Wirken“ geehrt.

„Die Stadt Kornwestheim ist stolz darauf, dass es solch einen engagierten Kreis von Bürgerinnen und Bürgern gibt, die sich mit viel Herzblut und Überzeugung für die geflüchteten Menschen einsetzen“, sagte Oberbürgermeisterin Ursula Keck. Die Auszeichnung wolle sie persönlich überreichen, wenn das wieder möglich sei.

Den Arbeitskreis Asyl unter Trägerschaft der katholischen und der evangelischen Kirchengemeinde gibt es bereits seit dem Jahr 2003. Die Mitglieder setzen sich seit Anfang an für die Interessen geflüchteter Menschen ein, begleiten diese bei Arztbesuchen oder Behördengängen, unterstützen sie bei der Arbeitssuche und Bewerbungen oder übernehmen die Hausaufgabenbetreuung der Kinder.

Darüber hinaus hat der AKA zahlreiche Projekte durchgeführt, wie etwa „Rund ums Fahrrad“, „Cook and Meet“ oder „Senioren basteln mit Kindern“. Erfreut über die Wertschätzung zeigt sich Albrecht Bäuerle, der den Arbeitskreis leitet: Die Auszeichnung sei für alle Ehrenamtlichen „Freude, Anerkennung und Motivation“, weiterhin den Weg der Ehrenamtsarbeit zu beschreiten. „Denn nur durch die Integration der Geflüchteten kann sich ein gemeinsames Miteinander in der Gesellschaft bilden“, so Bäuerle. Der Arbeitskreis verzeichnete im Jahr 2015/2016, als besonders viele Menschen nach Deutschland flüchteten, einen starken Zulauf. Heute engagieren sich hier rund 35 Bürgerinnen und Bürger. Bereits im Jahr 2013 ist der Kreis mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Kornwestheim ausgezeichnet worden. Die erneute Auszeichnung mit der Gedenkmünze ist vor allem mit Blick auf die Flüchtlingskrise zu sehen. In dieser Zeit hat es Veränderungen bei den Ehrenamtlichen gegeben. Auch die Zahl der zu betreuenden Personen ist stark gestiegen. Aktuell betreut der Arbeitskreis rund 200 Flüchtlinge in der Anschlussunterbringung sowie 60 Menschen, größtenteils Familien, die in Privatwohnungen leben.

Einstimmig folgten die Mitglieder des Verwaltungs- und Finanzausschusses dem Vorschlag der Verwaltung, den Arbeitskreis Asyl mit der Gedenkmünze für besonderes soziales Wirken auszuzeichnen. Alle Ehrenamtlichen, die sich hier engagieren, erhalten eine Urkunde als sichtbares Zeichen der Wertschätzung.