Die Kornwestheimer Albvereinler vor Schloss Sanssouci Foto: Schwäbischer Albverein

Die diesjährige fünftägige Busreise des Kornwestheimer Albvereins führte in den Spreewald. Auf der Anreise wurde Chemnitz besucht, drittgrößte Stadt Sachsens im Erzgebirgsbecken, 2025 Kulturhauptstadt Europas. Von 1953 bis 1990 Karl-Marx-Stadt. Technologiestandort, TU, zahlreiche Industriedenkmäler, Kunstsammlungen, ausgedehnte Grünflächen. Wahrzeichen: der über 13 m hohe, 40 t schwere Karl-Marx-Kopf.

Domizil der Albvereinler war Cottbus an der Spree, nach Potsdam zweitgrößte Stadt Brandenburgs, zu DDR-Zeiten Zentrum der Energie- und Kohlewirtschaft, nach der Wende Dienstleistungs- und Wissenschaftsstandort, jetzt eine der grünsten Städte Deutschlands. In der größten Stadt der Lausitz treffen Reste des Mittelalters mit seinen Wiekhäusern, Plattenbauten und Gründerzeitvillen aufeinander; sanierter Altmarkt mit Giebelbarock- und klassizistischen Traufhäusern, ca. 300 Jugendstilhäuser, Wahrzeichen = 31 m hoher Spremberger Turm aus dem 13. Jh., Stadtwappen = Krebs. 200jährige Baumkuchen-Tradition, die probiert werden musste.

Danach Parklandschaft Branitz, Alterswerk von Hermann Fürst von Pückler-Muskau. Der international reisende Exzentriker schuf als sog. Grüner Fürst, einer der bedeutendsten Landschaftsgestalter des 19. Jh, den über 620 ha großen Landschaftspark nach englischem Vorbild. Nach der Schlossführung mit seinen exklusiven Räumen kilometerlang durch ein Gartendenkmal internationalen Ranges; gewundene Wasserläufe, Gehölzkompositionen, Blickachsen und Seen mit zwei einzigartigen begrünten Erdpyramiden, davon eine aus dem See ragende, mit Wein überdeckte Pyramide, Grabstätte des Fürsten und Gattin.

Nächstes Ziel war die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam, UNESCO-Welterbe-Stadt. Besichtigung des Rokoko-Schlosses Sanssouci, Sommerresidenz des jungen Friedrich des Großen. Spaziergang über den terrassierten Weinberg mit großer Freitreppe, Komposition aus Bau-, Bildhauer- und Gartenkunst, Lustgarten mit Fontäne. Grab des Alten Fritz auf der obersten Terrasse des Weinbergschlosses. Führung durch das neue Potsdam mit Altem Markt, wieder aufgebautem Stadtschloss, geschichtsträchtigen Bauten und Palästen, Schinkels Nikolaikirche mit riesiger Kuppel, Babelsberger Filmstudios und dem pittoresken Holländischen Viertel.

Der vierte Tag galt dem UNESCO-Biosphären-Reservat Spreewald in der Niederlausitz mit jahrhundertealten sorbisch/wendischen Traditionen. Start in Lübbenau, Oberspreewald. Gedanken an den beliebten Spreewald-Krimi. Idyllische Wald- und Wasserlandschaft, von der Spree in zahllose Wasserläufe/Fließe verzweigt. Oft sind Gehöfte nur mit Boot erreichbar. Die Kähne stakten in stiller Atmosphäre an Wildnis aus Moor und Getier, gesäumt von hohen Birken. Halt am Lagunendorf Lehde, bekannt für Spreewald-Gurken und - Meerrettich. Leider spielte das Wetter nicht mit: richtig viel Regen bei sehr kühlen Temperaturen, die fast dreistündige Kahnfahrt daher nicht ganz ungetrübt. In Lübbenau: Besuch von Markt und Stadt, klassizistisches Schloss.

Am Rückreisetag wurde die Lutherstadt Wittenberg an der Elbe in Sachsen-Anhalt angesteuert. Info über die von Martin Luther am 31.10.1517 an die Schlosskirche angeschlagenen 95 Thesen und Beginn der Reformation. Wittenberg hat vier UNESCO-Welterbestätten, u.a. das Lutherhaus, ehemaliges Augustinerkloster, über 35 Jahre von Luther und seiner Frau, der Nonne Katharina von Bora, bewohnt. Der Humanist Phillip Melanchthon war Begleiter Luthers; im Melanchthon-Haus wurde das Fundament des heutigen Bildungssystems gelegt. Die weltberühmten Maler Lucas Cranach d.Ä. und d.J. gelten als Maler der Reformation und sind mit vielfältigen Werken in Wittenberg vertreten. Mannigfaltige Spuren Luthers wie Denkmäler, Stadtkirche St. Marien, sagenumwobene Luthereiche, Luthergarten. Dann ging‘s heim nach Kornwestheim.

Anlage: Foto der Kornwestheimer Albvereinler am Schloss Sanssouci

Lore Kirn

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