Dem Stadtrat Markus Kämmle (Freie Wähler) ist das eigentlich zu langsam.
Kornwestheim - Bis zum kommenden Herbst will die Stadt Kornwestheim die Schulen in der Stadt mit leistungsstarken WLAN-Anschlüssen versorgen. Das geht aus einer Antwort der Stadtverwaltung auf eine Anfrage von Markus Kämmle, dem Vorsitzenden der Freien-Wähler-Fraktion, hervor.
Manche Schule freut sich schon seit geraumer Zeit über flächendeckendes WLAN im Schulgebäude – so zum Beispiel die Eugen-Bolz-Schule, die Schiller- und die Silcherschule, die neu verkabelt wurden, als sie ihre Mensen bekamen. Im Ernst-Sigle-Gymnasium ist im Herbst des vergangenen Jahres mit den Planungen für eine Neuverkabelung in den alten Gebäudeteilen begonnen worden. In einem Zug soll auch die benachbarte Philipp-Matthäus-Hahn-Schule digital aufgerüstet werden. Die Arbeiten wurden an die Firmen bereits vergeben, die in diesen Wochen auch starten wollen.
Mit der Ausstattung mit WLAN hatte sich die Stadt in den Schulgebäuden an der Hohenstaufenallee zurückgehalten, weil erst im Sommer des vergangenen Jahres der Gemeinderat entschieden hat, wie es mit den weiterführenden Schulen weitergeht. Nunmehr ist klar: Die Gemeinschaftsschule wird in einigen Jahren auf den Campus Ost in einen Neubau umziehen und dort natürlich technisch auf dem modernsten Stand sein. Von dem leistungsstarken Netzwerk im alten Gebäude an der Hohenstaufenallee wird das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) profitieren, das von der Weststadt dorthin wechselt.
In der Theodor-Heuss-Realschule ist der naturwissenschaftliche Trakt bereits mit WLAN ausgestattet. Damit in allen Schulräumen das kabellose Internet bereitgestellt werden kann, wird EDV-Infrastruktur nachgerüstet, wenn der Brandschutz der Realschule auf den neuesten Stand gebracht wird.
Ihm sei das angesichts der Tatsache, dass wieder vermehrt Homeschooling angesagt sei, alles zu langsam, kritisierte Markus Kämmle. „Kann man das nicht beschleunigen?“, fragte er und bekam in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats ein Nein als Antwort von Oberbürgermeisterin Ursula Keck. Der Gemeinderat habe vor einem Jahr schon den Medienentwicklungsplan beschlossen. Der werde jetzt abgearbeitet. „Ich mache Ihnen wenig Hoffnung, dass wir schneller fertig sein werden“, so die OB, die auch daran erinnerte, dass die Arbeit zumeist nur in den Schulferien ausgeführt werden können. Keck: „Aus meiner Sicht sind wir schon schnell.“ Der CDU-Stadtrat Hans-Joachim Schmid warnte vor übereiltem Arbeiten. „Wer schneller arbeitet, macht auch mehr Fehler.“