Entscheidung im Dezember: Das Preisgericht benotet dann die Entwürfe, die für den Schulcampus Ost eingegangen sind. Foto: dpa/Marc Müller

Im zweiten Halbjahr 2024 sollen die Arbeiten an dem 70-Millionen-Euro-Projekt beginnen.

Die sogenannte „Phase Null“ hat der Kornwestheimer Gemeinderat schon im Sommer 2020 ausgerufen. Damals fiel der Beschluss darüber, wie die Schullandschaft in der Stadt in Zukunft aussehen soll. 70 Millionen Euro soll diese „Variante 1d“ nach letztem Stand kosten. Nach ihr würde es eine dreizügige Grundschule an der Eugen-Bolz-Schule geben, eine dreizügige Grundschule, Gymnasium und SBBZ am Campus Mitte an der Hohenstaufenallee – und die Realschule, die Gemeinschaftsschule und eine neue zweizügige Grundschule am Campus Ost mit rund 1500 Schülern.

Und für jenen Campus Ost an der Theodor-Heuss-Straße liegt jetzt der sogenannte „Auslobungstext“ vor. Denn wie das rund 6000 Quadratmeter große Areal an der Realschule in Zukunft aussehen wird, das soll sich in einem Realisierungswettbewerb entscheiden. Im Text heißt es: „Ziel ist es, ein flexibles, nachhaltiges, gestalterisch anspruchsvolles, wirtschaftliches sowie energetisch optimiertes Gebäudekonzept zu entwickeln, das die im Nutzerbedarfsprogramm dargestellten Anforderungen an die Raumflächen, Funktionalität und Außenflächen bestmöglich umsetzt und eine Anpassung an künftige Bildungsprofile möglich macht.“

So weit, so wünschenswert. Geht es nach der Verwaltung, erwartet sie 20 Teilnehmer am Wettbewerb, der sich auf den südlichen Teil des Areals konzentriert – dort, wo sich aktuell der Schulhof, die Turnhalle und ein Bereich mit Fachräumen befinden. Ob Letzterer abgerissen werden soll oder nicht, bleibt dabei den Planern vorbehalten. Er stehe „entwurflich zur Disposition“, heißt es in der begleitenden Druckvorlage der Stadtverwaltung, die das weitere Vorgehen in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik vorstellte und einstimmig beschließen ließ.

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Im Vorfeld wurden von der Verwaltung bereits fünf Büros ausgewählt, die einen Entwurf einreichen sollen: die Stuttgarter Ackermann + Raff, Auer Weber, Glück & Partner sowie Lederer und Ragnarsdóttir. Aus Köln ist MVM + Starke mit dabei. Die restlichen 15 Teilnehmer dürfen sich formlos bewerben. Bei mehr als 15 entscheidet das Los.

Im Anschluss folgt der eigentliche Architekturwettbewerb. Das Preisgericht setzt sich aus Oberbürgermeisterin Ursula Keck sowie jeweils einem Vertreter oder einer Vertreterin der Gemeinderatsfraktionen zusammen. Hinzu kommt das Fachpreisgericht mit dem Ersten Bürgermeister Daniel Güthler und weiteren sechs mit der Materie vertrauten Personen. Als Berater stehen Realschul-Rektor Boris Rupnow, Gemeinschaftsschulleiter Gerhard Link sowie Birgit Scheurer, Leiterin des städtischen Fachbereichs Kinder, Jugend und Bildung, bereit.

Bis zum 24. Juni haben potenzielle Kandidaten Zeit, sich zu bewerben. Am 18. Juli bekommen die ausgewählten Büros Bescheid, bis zum 15. August müssen sie ihre Teilnahme bestätigen. Spätestens am 24. November müssen die Entwürfe über eine Vergabeplattform bei der Stadt eingereicht werden. Das Preisgericht tagt am 16. Dezember. Der Baubeginn ist fürs zweite Halbjahr 2024 vorgesehen.

Fragen taten sich angesichts der breiten Zustimmung zuletzt eher wenige auf. Edda Bühler (Grüne) hätte es begrüßt, wäre beim Anbau die Frage eines Abrisses schon vorab geklärt worden. Georg Zakrzewski, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Hochbau und Gebäudetechnik, entgegnete, dass man den Planern auch dabei kreative Freiheit lassen wolle. Andreas Schantz (FDP) ging’s um die Römerstraße, deren Reste unmittelbar südlich des Areals im Boden liegen. „Natürlich wird sie nicht überbaut“, versicherte Daniel Güthler. Der Erste Bürgermeister kündigte auf Nachfrage von Susann Boll-Simmler (Grüne) an, spätestens bei der konkreten Planung einen Energiestandard für das Projekt zu formulieren.