Kornwestheim rockt – am Dienstag mit „Mothership“ Foto: Avanti/Ralf Poller

Die italienische Led Zeppelin Cover-Band „Mothership“ ist bei „Kornwestheim rockt“ zu Gast gewesen.

Die Drum-Beats hämmerten lautstark und rhythmisch über den Marktplatz, die Menge stimmte zusehendes in den vorgegebenen Takt mit ein und als sich auch die E-Gitarre dem Rhythmusspiel anschloss, schwappte der Beat endgültig auf das Publikum über. Die Tribute to Led-Zeppelin-Cover-Band „Mothership“ aus Italien war bei „Kornwestheim rockt” sicherlich ein sehr spezieller Act, aber äußerst authentisch. Schlussendlich lieferte die Band genau das Erwartete: beste sommerliche Open-Air Stimmung.

„Letzte Woche war schon sehr cool, da bin ich heute einfach wieder gekommen“, sagte Andreas aus Markgröningen begeistert. Jedes Jahr kommt er für mindesten ein bis drei Konzerte nach Kornwestheim und erklärte: „Das ist einfach toll, dass es sowas kostenlos gibt.“ Auch Susanne, die auf ihrem T-Shirt groß das Wort „Sommerfeeling“ stehen hat und lachend darauf deutete, findet es perfekt hier. Sie hat sich ebenfalls zum wiederholten Mal von Aldingen auf den Weg zum Kornwestheimer Marktplatz gemacht. „Wenn es dann doch mal nichts ist, kann man ja wieder gehen“, sagte sie.

Die Stimmung war wieder einmal gut. Foto: Avanti/Ralf Poller

Doch am Dienstagabend passte es sichtlich für die meisten Zuschauer. In lockeren Grüppchen hatten sich die Zuhörer über den Marktplatz verteilt. Einige wie immer mit eigenen Utensilien, wie Stefan aus Stuttgart mit seinem Klappstuhl. Er genießt sein kühles Blondes – natürlich am Stand vor Ort gekauft – bei den Klängen der britischen Rockband. Zwar wandert sein Blick, wie bei vielen an diesem Abend immer wieder gen Himmel und folgt der bedrohlichen dunklen und nahen Unwetterfront, doch er gab ganz klar zu verstehen: „Wir lassen uns die Stimmung hier nicht verderben.“

„Ramble on“ und „Rock and Roll”

So sahen es glücklicherweise viele, als gegen 20.15 Uhr ein Gewitter gefährlich nahe kam. Die Blitze zuckten dramatisch über den Köpfen. Hin und wieder durchbrach ein Donnergrollen den Sound der Band. Mit Hits wie „Ramble on“ und „Rock and Roll” heizten die vier Italiener dem Publikum zusätzlich zu den schwülen Temperaturen ein. Mal in hautenger knallroter Hose und offenem Hemd, mal in schlichtem Grau, wirbelte der Sänger Andrea Ranfagni mit seinen langen Haaren über die Bühne. „Die Stimme und der Sänger – einfach super“, lobte Thomas. Er war mit Freund Volker ganz gezielt zu der Tribute-Band gekommen. „Leider habe ich das Original nie live gesehen, aber die Jungs sind spitze“, sagte Thomas. Die beiden gestehen, nicht alle Songs, die an diesem Abend gespielt wurden, zu kennen, dennoch tat auch dies der Stimmung keinen Abbruch. Die Tribute Band überzeugte mit ihrer musikalischen Leistung.

Aus Angst vor dem Unwetter machten sich allerdings einige Zuschauer in der letzten Pause doch vorsichtshalber auf den Heimweg. Die Mehrheit blieb. Der Wind frischte zur Freude der Anwesenden auf und es begann ein wenig stärker zu Tröpfeln, der große Regen blieb jedoch aus. Das Publikum wurde von den Italienern dafür mit den größten Hits der 1968 gegründeten Band belohnt. Mit Hits wie „Kashmir“, „Whole Lotta love“ und natürlich dem absoluten Highlight und Höhepunkt „Stairway to Heaven“ brachten sie das Publikum zum Mitsingen und im Takt wippen. „Es hat sich sowas von gelohnt zu bleiben“, sagte Toni aus Asperg abschließend. Für ihn und auch für viele andere wird es damit auch nächsten Dienstag wieder heißen: „Kornwestheim rockt“ – und zwar weit über die Stadtgrenzen hinaus.