Der Konzern registriert erst nach Wochen auf die Schriftzüge an einer Mauer.
Kornwestheim - Schon seit einigen Wochen prangen die großen, schwarzen Lettern an einer Mauer an der Stuttgarter Straße. „PKK“ ist dort zu lesen, außerdem „FCK AKP“. Es deutet also alles darauf hin, dass die Schmierereien von Anhängern der in Deutschland verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK stammen – und damit von Gegnern der AKP, der türkischen Regierungspartei von Präsident Recep Tayyip Erdogan.
Es ist nicht das erste Mal, dass es in der Stadt zu einem solchen Vorfall kommt. Schon im vergangenen November hatte es in Kornwestheim pro-kurdische Schmierereien gegeben. Unbekannte verunstalteten die Vorderseite der Moschee in der Bahnhofstraße, unter anderem hinterließen sie das Wort „Intikam“, was auf Türkisch für „Rache“ steht. Polizeiliche Ermittlungen brachten damals keinen Erfolg.
Im Fall der beschmierten Mauer an der Stuttgarter Straße ging erst gar keine Anzeige bei der Polizei ein. Das bestätigt Peter Widenhorn, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, auf Nachfrage unserer Zeitung. Er stimmt zwar dem Verdacht zu, dass es sich dabei um eine politisch motivierte Tat handele. An die Polizei sei jedoch nichts herangetragen worden. Bei der Stadtverwaltung Kornwestheim weist man, ebenfalls auf Nachfrage, darauf hin, dass es hier nicht um öffentliches, sondern um ein privates Gelände gehe.
Auf dem Areal, zu dem der Wall gehört, steht ein großer Rewe-Supermarkt mitsamt Parkplatz. Beim Mutterkonzern bedankt man sich auf Nachfrage zunächst für den Hinweis auf die Verunstaltungen. „Dem sind wir sofort nachgegangen“, antwortet Rewe-Südwest-Sprecherin Susanne Amann. Die Reinigung der Mauer werde zeitnah in Abstimmung mit dem Vermieter des Objektes in Auftrag gegeben. Ob man noch eine Anzeige gegen Unbekannt plane? „Weitere Maßnahmen sind von unserer Seite aus aktuell nicht angedacht“, sag Amann.