Peter Alexander Döser beim Kirchenkonzert 2018 Foto: Archiv/Horst Dömötör

Die Komposition darauf handelt von der Freiheit.

Kornwestheim - Der Kornwestheimer Peter Alexander Döser, Dekanatskirchenmusiker in Ludwigsburg, hat eine Messe komponiert, die sich „Mass of Liberty“ nennt und derzeit als CD produziert wird.

Herr Döser, auf Deutsch heißt Ihr Stück „Messe der Freiheit“. Was bedeutet Ihnen dieser Titel?

Ich habe die Messe geschrieben, als ich 2020 in Quarantäne sein musste. Da war ich zwei Wochen lang nur in meinem Musikzimmer, das war wie ein kleines Gefängnis. Da dachte ich, entweder werde ich jetzt depressiv oder ich mache etwas. Und so habe ich angefangen, das Stück zu schreiben. Deshalb ist es geprägt von dem Wunsch nach Befreiung.

Sie haben auch ganz bewusst Gospelmusik eingebaut, weil sie für Freiheit steht?

Genau. Beim Gospel träumen die Menschen während des Singens davon, befreit zu werden und diese Atmosphäre will ich darstellen. Die Melodien mische ich mit der traditionellen Seite der Kirche. Das heißt, englische Gospelstücke wechseln sich in der „Mass of Liberty“ mit lateinischen Stellen ab, weil das immer noch die Weltsprache der Kirche ist. Einmal fühle ich mich wie in der Musiksprache des Gregorianischen Chorals und dann kommt wieder der Gospel. Manchmal gehen diese Stile langsam ineinander über, an anderen Stellen ist es ein richtiger Bruch. Diese Mischung macht es wirklich spannend.

Sie nehmen die Messe nun als CD auf. Ist das üblich?

Meine letzte CD habe ich vor fast 20 Jahren aufgenommen. Aber bei so einem großen Werk ist es schon wichtig für den Komponisten, es festzuhalten. Es ist ja auch ein teures Projekt und kann nicht so oft aufgeführt werden. Ich habe ein bis eineinhalb Jahre daran gearbeitet, da will man das schon konserviert haben und sich immer anhören können. Außerdem wird die CD etwas Besonderes: Wir haben uns für eine Doppel-CD entschieden. Das heißt, wir nehmen die Messe jetzt im Studio in Kammerorchester-Besetzung auf. Das wird aufregend, weil jede Position nur einfach besetzt ist und wirklich alles passen muss. Und die Uraufführung im Mai nehmen wir dann als Live-Version für die CD auf.

Wem empfehlen Sie das Stück? Muss man dafür gläubig sein?

Ich glaube, es spricht jeden an. Die Melodien gehen gut rein und das Stück soll Freude und Zuversicht wecken. Es soll zeigen, dass wir uns von Corona befreien können, oder zumindest damit leben lernen. Aber es werden sicherlich auch religiöse Gefühle geweckt.

Die „Mass of Liberty“ wird am 22. Mai 2022 in der Kornwestheimer St. Martinuskirche uraufgeführt. Der Komponist strebt an, zumindest Teile der Messe auch am Katholikentag, der vom 25. bis 29. Mai in Stuttgart ist, zu präsentieren.