Referentin Beate Kanisch diskutierte mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des 24. Businessfrühstücks. Foto: priv/t

Beim Businessfrühstück der Wirtschaftsförderung steht der Umgang zwischen Führungskräften und Mitarbeitern im Vordergrund.

Wie hat sich die Coronakrise auf die Arbeitswelt ausgewirkt? Das 24. Businessfrühstück der Wirtschaftsförderung der Stadt Kornwestheim, das unter dem Titel „Führung auf Distanz“ stand, hat sich mit dieser Frage beschäftigt.

In seiner Begrüßung warf der Erste Bürgermeister Daniel Güthler gemeinsam mit den Teilnehmern einen Blick auf die aktuellen Geschehnisse. Dabei ging es laut einer Pressemitteilung der Stadt nicht nur um die Pandemie, sondern auch um den Krieg in der Ukraine, die daraus resultierende Energiekrise und deren Folgen für die Arbeitswelt.

Digitale Führung erlernen

All das trägt dazu bei, dass das Thema digitale Führung immer mehr in den Vordergrund rückt. Darauf ging Referentin Beate Kanisch ein. Nach 24 Jahren Tätigkeit im Konzern, in denen sie viele Veränderungen erlebt, gründete sie 2018 ihre Firma Beate Kanisch & Partner. In dieser Funktion begleitet sie Unternehmen in ihren Veränderungsprozessen, trainiert und coacht Führungskräfte. Sie hält regelmäßig Impulsvorträge – so auch im Salamander-Areal.

Unter der Leitung von Kanisch entstand schnell ein abwechslungsreicher Dialog zwischen der Referentin und den Teilnehmern. Neben Kornwestheimer Unternehmern waren auch Vertreter aus dem Gemeinderat sowie einige Studierende des im Salamander-Areal ansässigen dualen Studienprogramms „Digital Engineering & Management“ anwesend. Viele Punkte konnten damit sowohl aus Sicht der Führungskraft als auch aus jener des Angestellten beleuchtet werden.

Pandemie als Katalysator

Die Pandemie wirkte wie ein Katalysator auf die bereits begonnenen Transformationen der Arbeitswelt. Die Energiekrise und der Krieg in der Ukraine sind weitere Antreiber dieser Veränderung. Wie müssen Unternehmen und Führungskräfte darauf reagieren? Wie digital wird Arbeit in Zukunft werden? Wie funktioniert Führung auf Distanz? Auf diese Fragen hat Kanisch vor allem eine Antwort: Auch Führungskräfte müssen sich verändern. Für sie gilt es, ihre Mitarbeitenden in den Prozessen mit- und deren Ängste ernst zu nehmen.

Anhand von Kompetenzkarten zeigte sie auf, welche persönlichen Eigenschaften eine gute Führungskraft dabei unterstützen, Mitarbeiter gut und erfolgreich durch Krisenzeiten und Veränderungsprozesse zu führen. Der wohl wichtigste Punkt hierbei: Vertrauen schaffen als Basis für eine gute und klare Kommunikation.

Spielregeln auch für die digitale Zusammenarbeit aufstellen

Gleichzeitig empfiehlt die Expertin, Spielregeln aufzustellen. So ist es beispielsweise bei Kanisch in Online-Besprechungen Standard, die Kamera anzulassen. Sich gegenseitig auch visuell wahrnehmen zu können, sei essenziell für einen effektiven Austausch.

In der Frage, welchen Stellenwert das Homeoffice und andere Formen des digitalen Arbeitens in Zukunft bekommen werden, waren sich alle Anwesenden einig. Auf flexible Arbeitsmodelle kann mit Blick auf die Arbeitgeberattraktivität wohl kein Unternehmen verzichten. Gerade die jüngere Generation fordert immer mehr Entgegenkommen des Arbeitgebers. Gänzlich auf das Arbeiten in Präsenz verzichten möchten jedoch die wenigsten, denn auch der soziale Kontakt zu den Kollegen ist für die meisten ein wichtiger Faktor. Das wurde in den Lockdown-Phasen der Pandemie deutlich.

Wichtig ist ein guter Mix

Für die Zukunft findet die Referentin es daher wichtig, einen guten Mix zwischen Homeoffice und dem Arbeiten in Präsenz zu schaffen. Denn letztlich hätten beide Arbeitsformen Vor- und Nachteile. Mit Blick auf den drohenden Fachkräftemangel sehen viele Unternehmen hier die Möglichkeit, Mitarbeitende aus der ganzen Welt zu gewinnen. Dies kann laut Kanisch funktionieren, wenn Beziehungen gepflegt werden.