So könnten die Häuser einmal angeordnet werden. Foto: z

Die Stadträte debattieren über den Bau von fünf Häusern an der Arkansasstraße.

Pattonville - Den Daumen hoch für Häuser mit Sozialwohnungen an der Arkansasstraße in Pattonville – die gab’s gestern Abend nur im Gemeinderat in Remseck. Die Stadträte aus dem Ausschuss für Umwelt und Technik in Kornwestheim wollen zunächst das Ergebnis einer Bürgerversammlung abwarten, die heute Abend stattfindet. „Wir wollen die Bürgerbeteiligung ernst nehmen“, sagte Ralph Rohfleisch, Vorsitzender der Fraktion Grüne/Linke. Zwischen den Zeilen deuteten die Kornwestheimer Kommunalpolitiker aber ebenfalls an, dass sie dem Vorhaben positiv gegenüberstehen.

 

Der Gemeinderat Remseck hat am Dienstagabend grundsätzlich grünes Licht für die Sozialwohnungen in Pattonville gegeben. Einstimmig beschlossen die Räte, dass auf dem Gelände neben dem Rewe-Markt an der Arkansasstraße gebaut werden soll. Wie genau die Häuser einmal aussehen, das wurde aber explizit nicht entschieden. Darüber soll zu einem späteren Zeitpunkt abgestimmt werden. „Die Frage ist nicht, ob wir dort bauen, sondern wie“, sagte der CDU-Fraktionschef Steffen Kirsch. Für Irritationen sorgt die Frage, wer die Sozialwohnungen erstellen wird: die Städte Remseck und Kornwestheim oder der Zweckverband Pattonville, in dessen Eigentum sich das Gelände befindet. Diese Variante war von der Remsecker Verwaltung und dem Oberbürgermeister Dirk Schönberger ins Spiel gebracht worden. Die Räte waren davon aber gar nicht angetan. Sie stimmten mehrheitlich für einen Antrag der SPD, nach dem die Kommunen als Bauherrn auftreten sollen.

Soweit ist man in Kornwestheim noch nicht. Dort soll eine Entscheidung in der Gemeinderatssitzung am 19. Dezember fallen. Und bevor die ersten Bagger anrückten, müssten ohnehin erst einmal die Ergebnisse eines Lärmgutachtens vorliegen, das in Auftrag gegeben werden müsse, sagte Baubürgermeister Daniel Güthler. Zwei der fünf Häuser mit Wohnungen für 200 Menschen grenzen unmittelbar an das Sportgelände des SV Pattonville, liegen teilweise sogar darauf. Man werde auf jeden Fall die Planungen mit dem Sportverein abstimmen und Rücksicht auf das Softball-Spielfeld nehmen, kündigte Güthler an. Nicht ausgeschlossen, dass die Expertise den Bau der zwei Häuser unmöglich macht oder dass zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich werden – Schallschutzfenster oder auch eine Lärmschutzwand.

Güthler ist wichtig, dass Wohnhäuser mit normalen Wohnungen, die über Küche und Sanitäreinrichtungen verfügen, entstehen und nicht Wohnheime. Auch Container lehnte er ab. Das Projekt sei auf Dauerhaftigkeit ausgerichtet. Nur dann könne Integration auch gelingen, sagte Güthler. 200 Menschen sollen den Plänen zufolge auf dem Areal an der Arkansasstraße einmal leben, 80 davon Flüchtlinge. Über einen Fußweg am Rewe-Markt vorbei sollen die Wohnungen erreichbar sein.

Der CDU/FDP-Fraktionsvorsitzende Hans Bartholomä äußerte vorsichtige Zweifel, ob es richtig sei, auf Kornwestheimer Gemarkung Plätze für Flüchtlinge zu schaffen, die eigentlich der Stadt Remseck zugeteilt seien. Das Hemd sei einem doch näher als der Rock, so Bartholomä. Oberbürgermeisterin Ursula Keck erinnerte aber daran, dass die Städtische Wohnbau auf Remsecker Gemarkung in Pattonville auch Sozialwohnungen unterhalte.

„Wir sind auf einem guten Weg“, resümierte der SPD-Fraktionsvorsitzende Hans-Michael Gritz. Es sei richtig, dass die Häuser keinen Kasernencharakter hätten. Ralph Rohfleisch kritisierte, dass die Häuser nur eine schlechte Anbindung nach Pattonville hätten und die Supermärkte, der Sportplatz und die Berufsschule eine Grenze bilden würden.

Mit den Plänen für Pattonville legte Bürgermeister Daniel Güthler auch Ideen vor, Sozialwohnungen auf einem freien Grundstück an der Jakobstraße zu bauen. (Ein ausführlicher Bericht folgt in der morgigen Ausgabe.)