Je nach Qualität des Biomülls gibt es eine Farbe. Foto: Reiner Pfisterer/Reiner Pfisterer

Ab Montag werden in Kornwestheim die Biomülltonnen kontrolliert. Das Ziel: Die Qualität des Abfalls soll verbessert werden.

Kornwestheim - In anderen Städten des Kreises waren die Biomüll-Scouts der Abfallverwertungsgesellschaft des Landkreises Ludwigsburg (AVL) schon unterwegs, nun ist Kornwestheim an der Reihe. Sie sichten die zur Leerung nach draußen gestellten Biotonnen.

Morgens um 6 Uhr beginnt die Arbeit der Biomüll-Scouts. Noch vor dem Müllfahrzeug durchkämmen sie am Leerungstag die Wohngebiete. Ausgestattet mit Handschuhen und einer Zange öffnen sie hunderte Biotonnendeckel am Tag. Bewertet wird der Inhalt der Tonnen nach einem Ampelsystem. Eine farbige Banderole wird an der Tonne befestigt und informiert darüber, ob der Biomüll gut getrennt worden ist. Insgesamt gibt es vier Abstufungen: Für sauber getrennte Biotonnen gibt es eine grüne Karte. Biotonnen, die nur wenige Fehlwürfe enthalten, bekommen eine gelbe Karte. Die Tonne wird aber geleert – verbunden mit der Bitte, dass künftig sauberer getrennt wird. Bei mehreren oder schwerwiegenden Fehlwürfen gibt es eine rote Karte. Dann bleibt die Tonne stehen und wird nicht geleert, bis sie von den Hauseigentümern oder Mietern nachsortiert worden ist. Die Müllsünder können ihren Biomüll aber auch in die Restmülltonne leeren, oder sie beauftragen eine Sonderleerung. Die kostet – je nach Tonnengröße – um die 30 Euro. Für „Wiederholungstäter“ gibt es eine dunkelrote Karte, die in jedem Fall eine kostenpflichtige Sonderleerung nach sich zieht.

Jährlich 900 Tonnen falscher Müll in der Biotonne

Was ist der Hintergrund der Aktion? Im Biomüll des Landkreises befinden sich noch zu viele Abfälle, die dort nicht hinein gehören – insgesamt rund drei Prozent. Das macht rund 900 Tonnen pro Jahr aus. Darunter finden sich vor allem Plastiktüten, auch sogenannte kompostierbare Plastiktüten, die nicht in die Biotonne gehören, weil sie sich zu langsam zersetzen. Aber auch Aluminiumfolien, Glas und Hartplastik werden in den Biotonnen entsorgt. All diese „Störstoffe“, wie die Fachleute sagen, müssen aufwendig herausgefischt werden, um hochwertigen Kompost erzeugen zu können.

In die braune Biotonne gehören lediglich biologisch abbaubare Abfälle wie Speisereste, verdorbene Lebensmittel, Fleisch- und Wurstreste (ohne Verpackungen natürlich), Obst- und Gemüseabfälle, Kaffeefilter sowie Eier- und Nussschalen. Auch Gartenabfälle wie Gras, Laub und kleine Wurzelstöcke dürfen in der Biotonne entsorgt werden. Gleiches gilt für Hygienepapiere wie Papierküchentücher, Papiertaschentücher und Papierservietten. Was nicht in die Biotonne darf, das sind kompostierbare Kunststoffe. Dies betrifft vor allem kompostierbare Kaffeekapseln, Einweggeschirr oder biologisch abbaubare Biomülltüten.

Der Biomüll aus dem Kreis Ludwigsburg wird durchs halbe Land nach Westheim (Landkreis Germersheim) in der Pfalz gebracht. Dort entsteht daraus Kompost sowie Biogas.