Musik ohne Orgel für die Orgel: In der Johanneskirche spielten (von links) Burkhart Zeh, Elisabeth Wieland und Arnd Pohlmann. Nicht auf dem Foto: die Pianistin Jelena Gartstein-Pohlmann. Foto:  

Die Martinskirche wird für eine Million Euro renoviert, die Orgel wird dabei versetzt.

Kornwestheim - Es wäre natürlich schön, wenn die Orgel selbst etwas dazu beisteuern würde, dass Geld in die Kasse gespült wird. Aber sie ist derzeit nicht einsatzbereit, weshalb andere mit Musik dafür sorgen wollen, dass die Orgel der evangelischen Martinskirche nicht nur von vorne nach hinten und von unten nach oben umziehen, sondern dass sie auch noch erweitert werden kann.

Beitrag zur Renovierung

Am Sonntag spielten Kantor Arnd Pohlmann und seine Frau Jelena Gartstein-Pohlmann (beide Klavier), Elisabeth Wieland (Oboe) und Burkhart Zeh (Viola) in der Johanneskirche Kammermusik aus verschiedenen Jahrhunderten. Am kommenden Sonntag wird das Flöten-Ensemble Suabile mit Renate Eckhardt, Katharina Wilding und Sabine Baumert im Philipp-Matthäus-Hahn-Gemeindehaus musizieren – ebenfalls mit dem Ziel, nicht nur die Zuhörer mit der Musik zu erfreuen, sondern auch um seinen Beitrag für die Renovierung der Martinskirche zu leisten.

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Suabile sammelt sozusagen Geld für die eigene Konkurrenz, denn die Orgel der Martinskirche soll nach dem Abschluss der Renovierungsarbeiten zwei neue Register bekommen. Das eine ähnelt dem Klang einer Soloflöte. Beim anderen, so Kantor Pohlmann, handelt es sich um ein sogenanntes Schweberegister, das „einen geheimnisvollen Klang“ erzeugt.

Die neuen Register sorgen für einen anderen Klang

Zusammen mit dem Orgelbauer hat sich Pohlmann für diese beiden Register entschieden, weil sie gut zu dem 1968 eingeweihten Instrument passen. Mit den neuen Pfeifen wächst die Orgel auf 28 Register und die Zahl der Pfeifen steigt auf gut 2000. Mit den neuen Mitgliedern in der Pfeifenfamilie wird sich laut Pohlmann die Martinsorgel besonders gut für Musik der Romantik eignen. Aber auch fürs Improvisieren erhofft sich der Kantor zusätzliche Möglichkeiten.

Die Gottesdienst- und Konzertbesucher dürfen sich also auf neue Klänge freuen, aber dafür werden die Orgel und der Organist aus ihrem Blickfeld verschwinden. Die Renovierung der Kirche – knapp eine Million Euro sind dafür veranschlagt – nutzt die evangelische Kirchengemeinde, um die Orgel auf die Empore zu versetzen. Der Klang werde viel besser werden, verspricht Pohlmann. In den kommenden Wochen helfen Gemeindeglieder dabei, die vielen Bestandteile der Orgel in den „ersten Stock“ zu transportieren.

Transport per Aufzug

Immerhin: Die Treppe müssen sie nicht nehmen, es steht ein Aufzug zur Verfügung. Und die Experten von der Orgelbaufirma werden darauf achten, dass nichts durcheinander gerät.