Lindenberg! Mach dein Ding - Paula (Ruby O. Fee) sitzt am Tresen Paula (Ruby O. Fee) sitzt am Tresen Foto: ©DCM_Letterbox_Gordon Timpen

Der Drehbuchautor und gebürtige Kornwestheimer Alexander Rümelin hat federführend am neuen Film des Superstars mitgearbeitet. Nun war Premiere.

Kornwestheim - Dienstag auf dem roten Teppich in Hamburg – später Standing Ovations des Publikums. Danach Party mit Udo im legendären Club Grünspan. Donnerstag die Reaktionen nach der Vorführung in Essen abwarten. Erleichterung und Freude, denn ja: Auch aus dem Pott hört man viel Positives. Freitagabend dann zur Berlin-Premiere, es geht ins Kino International in der Karl-Marx-Allee.

 

„Es ist surreal“, sagt Alexander M. Rümelin. Diese Woche, die erlebe er wie im Rausch. Sie ist der dramatische Höhepunkt nach eineinhalb Jahren harter Arbeit. Es sind Stunden und Tage der Entscheidung. Geht alles glatt? Wie reagieren die Fans? Wie sind die Kritiken?

Bei den Filmpremieren, von denen hier die Rede ist, läuft der Film „Lindenberg! Mach dein Ding“, der das Leben des deutschen Musikers und Schriftstellers zeigt, vielleicht einem der letzten echten, klassischen Rockstars, die es in Deutschland gibt. Alexander M. Rümelin gehört zu den Drehbuchautoren und zeichnet für die Drehfassung verantwortlich. Was das mit Kornwestheim zu tun hat? Ganz einfach: Der 51-Jährige hat bis Mitte 20 in Kornwestheim gelebt und auch das Ernst-Sigle-Gymnasium besucht. Heute lebt und arbeitet der Drehbuchautor in Berlin. In seiner alten Heimatstadt ist er aber immer noch regelmäßig zu Gast. Eng befreundet ist Alexander Rümelin beispielsweise mit Familie Bartmann. Entsprechend setzte er die Bartmanns auf die Gästeliste, sie durften, wie auch Rümelins Bruder, mit in den VIP-Bereich und Udo Lindenberg die Hand schütteln – Jens Bartmann berichtet begeistert von der Kurzvisite in Hamburg und dem Erleben der großen weiten Filmwelt.

Aber zurück zu Alexander Rümelins Mitarbeit an dem Film (der übrigens am 16. Januar deutschlandweit in die Kinos kommt). Seit April 2018 schrieb er am Drehbuch, um Weihnachten 2018 war es mehr oder weniger fertig. Nur mehr oder weniger deswegen, weil der Autor auch noch während der Dreharbeiten immer wieder herangezogen wurde. Er musste Szenen umschreiben und ergänzen, neue Dialoge erarbeiten. „Einen solchen Film zu machen, ist ein Prozess“, sagt er. Oft saß er mit Regisseur und Produktionsteam zusammen. Und auch Udo Lindenberg hat Alexander Rümelin natürlich mehrfach getroffen. Der mittlerweile 73 Jahre alte Kultrocker war in jeden Produktionsschritt und auch in das Drehbuch eng eingebunden, segnete alles ab. „Es geht schließlich in ‚Mach dein Ding’ um sein Leben, sein Wirken“, sagt Rümelin. Von der Arbeit und dem Wesen Udo Lindenbergs hat der frühere Kornwestheimer indes nur Gutes zu berichten. Er bewundert den Star für seine lockere Art, den Umgang und die enge Verbindung mit seinen Fans. „Er lebt dafür“, sagt Rümelin. Von dem Film sei Udo Lindenberg „begeistert“, hat der Autor beobachtet.

Und wie zufrieden ist der Drehbuchautor nun selbst mit dem Endergebnis, mit dem geschnittenen und bearbeiteten Film? Das kann er schlicht noch nicht sagen, betont Rümelin. „Ich habe überhaupt keinen Abstand mehr. Den Film objektiv zu beurteilen, das fällt mir gerade sehr schwer.“ Er habe sich immer dafür gerühmt, eine emotionale Distanz zu seinen Werken zu haben, sagt Rümelin, der unter anderem die Horrorfilmreihe „Ratten“ und die HBO-Serie „Transporter“ geschrieben hat. „Aber diese Distanz, die fehlt mir aktuell.“ Vielleicht finde er sie in einigen Monaten wieder, sagt Rümelin, der die Filmakademie in Ludwigsburg besucht hat und auch eine Weile in Los Angeles gelebt hat. Er schmunzelt: „‚Mach dein Ding’ ist schlicht das bisher bedeutendste Projekt meines Lebens.“