Ein Loch im Zaun gewährt Einblick auf den Misthaufen. Foto: Jacqueline Fritsch

Der Reit- und Fahrverein sammelt Spenden für den teuren Umbau.

Kornwestheim - Der Reit- und Fahrverein muss seinen Platz für den Misthaufen dringend sanieren. Bisher war geplant, die Anlage um 180 Grad zu drehen, damit die Abfälle von der anderen Seite – und nicht mehr direkt vor den Pferdeboxen – abgeholt werden können. Nun soll der Haufen doch komplett verlegt werden. Das treibt allerdings auch den Preis in die Höhe.

Abwarten ist keine Option mehr. Das Gemäuer um den Misthaufen auf dem Hof des Reit- und Fahrvereins ist schon mehrmals in sich zusammengefallen. „Wir haben es dann immer wieder aufgestellt“, sagt die erste Vorsitzende Natalie Spahr. Nun steht die kleine Mauer ziemlich schief da. Außerdem klaffen Löcher am Holzzaun und die Wand zum angrenzenden Gebäude ist marode. „Das Thema begleitet uns jetzt schon zwei Jahre“, sagt Spahr. Der Bauantrag für eine neue Miste sei damals wegen des nahe gelegenen Bachs abgelehnt worden. Zu groß sei das Risiko, dass doch irgendwann bei Regen verunreinigtes Wasser aus dem Misthaufen in den Bach fließt. „Also haben wir gesagt, wir bleiben an dieser Stelle und drehen ihn einfach um“, sagt Spahr.

So weit, so unkompliziert. Denn derzeit muss der Bauer, der den Mist abholt, mit schwerem Gerät jedes Mal über den Hof, direkt an den Pferdeboxen vorbeifahren. Darüber freuen sich weder die Tiere noch der Boden. Für die Drehung des Misthaufens hat der Verein bereits angefangen, Spenden zu sammeln. Denn 50 000 Euro waren für die Drehung und Sanierung angesetzt – eine Summe, die der Reit- und Fahrverein nicht alleine stemmen kann. Doch es ist wieder etwas dazwischengekommen: Hinter dem Misthaufen steht eine große Linde. Die muss laut Umweltamt dort stehen bleiben. Und weil niemand weiß, wo die Wurzeln des Baums verlaufen, lässt man den Boden in diesem Bereich lieber in Ruhe. „Wir verstehen die Argumentation und wollen den Baum sowieso gerne erhalten“, sagt Spahr. Generell laufe die Zusammenarbeit mit den Ämtern in Sachen Misthaufen sehr gut, sagt die Vorsitzende.

Der Verein hat nun einen neuen Plan: Der Misthaufen wird ein paar Meter weiter Richtung Außenreitplatz verlegt. Dort steht im Moment eine mobile Pferdebox, die problemlos einen neuen Platz bekommen kann. Der neue Standort muss nun etwas abgegraben werden, der Misthaufen wird sozusagen in den Boden eingelassen. Wo der Mist bisher liegt, wird neu gepflastert. Natalie Spahr geht von insgesamt 60 000 bis 70 000 Euro aus, die offizielle Kalkulation steht noch aus.

„Das ist ein Mammutprojekt für unseren Verein“, sagt sie. 16 000 Euro Spenden sind bisher zusammengekommen, das Ziel waren ursprünglich 20 000. Damit hätte Spahr versuchen können, einen Kredit aufzunehmen. „Wenn wir jetzt Einnahmen aus Turnieren oder Sonderaktionen haben, fließen die da rein“, sagt Spahr. Seit neuestem bietet der Hof auch Ponyreiten an, um mehr Einnahmen zu generieren. Und freilich sind die Verantwortlichen weiterhin auf Spenden angewiesen. „Ich hoffe, dass wir am Ende auf 25000 Euro kommen“, sagt Spahr. Mit den Bauarbeiten möchte sie am liebsten noch in diesem Jahr anfangen.

Mehr Informationen und Spende-Möglichkeit unter https://www.reitverein-kornwestheim.de/

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