Main’Tallica haben am Dienstag das dritte Konzert der Reihe gespielt.
Kornwestheim - Lichtkegel wandern durch die Nacht, Wunderkerzen leuchten auf dem Kornwestheimer Marktplatz. Viele Besucher haben sich angemessen in Schale geschmissen. Metallica- und Iron-Maiden-T-Shirts sind zu sehen. Manch einer trägt eine Heavy-Metal-Kutte, eine Jeansweste mit Aufnähern der Lieblingsbands. Entsprechend gewandet sind auch die Musiker auf der Bühne. Sänger „Jaymz“ trägt stolz zur Schau, dass er auf klassische Heavy- und Thrash-Metalbands wie Tank, Judas Priest, Manowar, Anthrax und Accept steht. An Bassist Mircos Bekleidung lässt sich ablesen, dass er es auch progressiver und hardrockiger mag – da ist die Kisszunge aufgenäht, The Who und Deep Purple-Patches gibt es außerdem.
Main’Tallica heißt die Formation, die an diesem Dienstagabend das dritte Kornwestheim-rockt-Konzert spielt (Zur Bildergalerie geht es hier). Die Frankfurter sind eine Tributeband und haben sich ganz der Musik der US-Heavy-Metal-Legenden Metallica verschrieben.
Viele Fans singen laut und enthusiastisch mit, als Jaymz „Nothing else matters“ anstimmt.
So close, no matter how far... couldn’t be much more from the heart...
Manch einer nimmt seinen Nachbarn dabei in den Arm. Die Stimmung ist kurz vor Konzertende auf dem Höhepunkt, der Marktplatz nicht randvoll, aber doch ordentlich gefüllt.
Dabei war der Beginn der Main’Tallica-Show holprig. Je nachdem, wo man stand, war Jaymz Stimme nicht gut zu hören, insgesamt wirkte der Sound nicht ideal abgemischt. Wozu man sagen muss: Metallica-Songs brauchen eine gewisse Lautstärke, um zu klingen. Beim Soundcheck sei man lauter gewesen, habe dann etwas runtergeregelt, berichtet Organisator Johannes Leichtle. Im Laufe des Abends arbeiteten die Soundtechniker nach, der Klang wird jedenfalls wieder klarer. Insgesamt zeigt sich der Organisator zufrieden. „Das war mal etwas anderes“, sagt Leichtle. Man habe einmal eine andere Zielgruppe angesprochen. Mehr als bei anderen Kornwestheim-rockt-Konzerten kamen auch Leute von außerhalb, eine Gruppe ist gar aus Brandenburg angereist, heißt es.
Main’Tallica zeigen unterdessen mehr und mehr, dass sie ihre Instrumente beherrschen. Leicht zu spielen sind die vielschichtigen und komplexen Heavy-Metal-Hymnen von Metallica nicht. Das sei „auch eine Gedächtnisleistung“, betonte Jaymz im Vorfeld der Konzertes.
Highlights des Abends sind unter anderem „Seek and Destroy“, wobei das Publikum zunächst zögerlich, dann immer lauter mitsingt, „Harvester of sorrow“, natürlich „Master of puppets“ sowie das schon von etlichen Bands gecoverte „Whiskey in the Jar“, dessen Metallica-Version indes besonders bekannt ist. Auch „Enter Sandman“, „Sad but true“, „One“ und „Motorbreath“ kommen gut rüber. Main’Tallica spielen zwar auch neuere Metallica-Songs – wobei „neu“ hier auch schon Stücke einschließt wie „Until it sleeps“ vom 1996er-Album Load. Der Schwerpunkt der Band liegt aber auf den ersten fünf Platten, von „Kill’em’all“ bis hin zum schwarzen Album geht es also vorrangig.
„Es hat viel Spaß gemacht“, fasst Jaymz zusammen. Nach dem Konzert geht es übrigens noch zur Aftershow-Party ins Irish Pub Landlord. Wo trotz den späten Dienstagabends viele Leute auf die Band warten, wie der Sänger – der aus Kornwestheim stammt – freudig bemerkt.