Andy Häussler tritt mit schier unglaublichen Tricks auf.
Kornwestheim - Maria steht den Kopf schüttelnd und mit aufgerissenem Mund auf der Bühne. Sie kann es noch immer nicht glauben. Ihr Gegenüber, Wolfgang – ebenfalls ein Zuschauer aus dem Publikum – hat soeben ihre vierstellige Geheimzahl auf einen Zettel geschrieben. Woher er die wusste? Zufall? Gedankenübertragung? Magie?!
„Des isch der Hammer!“, säuselt sie immer wieder vor sich hin, als sie am Samstagabend unter Applaus von der Bühne im Casino in der Aldingerstraße tritt. Andy Häussler schmunzelt. Er verneigt sich kaum sichtbar. Zum wiederholten Mal hat er an diesem Abend seine Zuschauer zum Staunen und intensiven Nachdenken gebracht mit seinen Tricks. Wie ist sowas nur möglich, scheint der gesamte Raum sich immer wieder zu fragen.
Wie er das macht, das verrät Häussler, der Meister der Mental-Magie, an diesem Abend in Kornwestheim natürlich nicht. Berühmt gemacht hat dieses Genre einst der Israli Uri Geller ab den 1970er Jahren.
Andy Häussler führt die Zuschauer mit seinem Programm „Gedankenwelten“ durch die gesamte Bandbreite der faszinierenden Welt der Mental-Magie: Er nennt aufgrund von Fakten wie „Morgenmuffel“ und „Lieblingsfarbe: blau“ das Geburtsdatum einer Zuschauerin, er verstellt Uhren oder hält diese sogar kurzzeitig an. Er erfühlt Farben von Kulis, Mützen, Sternen und Autoschlüsselanhängern. Und als ob das nicht schon grandios genug ist, füllt er ein magisches Quadrat in Sekundenschnelle aus und huscht blind mit einem Springer über das Schachbrett. Doch ganz perfekt läuft es dann doch nicht. Häussler vergisst drei Felder auf dem Schachbrett. Das macht das Mathe-Ass wieder menschlicher. Denn wer ein Sudoku-Rätsel schneller lösen kann, als der Mann aus dem Publikum im Lösungsheft die Lösung findet, der kommt schon ein wenig unheimlich daher. Da stimmt doch etwas nicht?! Doch Häussler lächelt einfach mal wieder und sagt trocken: „Mathematik.“
Was der Magier da vorführt ist allerdings schon ganz spezielle Mathematik. Mathematik gepaart mit Magie und dafür ganz ohne Zauberstab, ohne Trickkiste und ohne große Show. Nichts verschwindet, niemand wird zersägt, aber viele Zuschauer verlieren zwischenzeitlich den Glauben einen normalen Menschen vor sich zu haben. Doch das weist Häussler abermals ganz entspannt ab. „Das ist alles Beobachtungsgabe“, erklärt er den rund 50 Anwesenden grinsend.
Ganz nach diesem Muster gibt er fünf Männern fünf persönliche Gegenstände zurück, welche diese zuvor – für Häussler unsichtbar – in einen Beutel gegeben haben. Der Magier fordert zum Mitraten auf, doch das Raunen im Raum lässt erahnen, dass kaum jemand richtig liegt.
Zwischen seinen schier unglaublichen Experimenten plaudert der Mental-Magier Häussler über Zufälle, die wohl keine mehr sind und die Welt der „Zahlenmystik“. Er spricht über Geheimnisse und von Beeinflussung. Dann bittet er die Zuschauer ein letztes Mal mitzumachen. Den rechten Arm zu heben, den Zeigefinger auszustrecken und diesen an die Wange zu führen. Häussler steht auf der Bühne und führt es vor. Allerdings nimmt er den Zeigefinger an den Kopf. Der Großteil des Publikums tut es ihm gleich. Er lacht: „Das war gemein, ich weiß.“
Ganz schnell sind so die zwei Stunden voller magischer Momente vorüber. Und das ganz normal, ohne, dass Andy Häussler die Uhren verstellen musste.