Tempo 40 dient dem Lärmschutz und auch der Luftreinhaltung. Foto: dpa/Marijan Murat

150 neue Tempo-30- und -40-Schilder werden in diesen Tagen im gesamten Stadtgebiet angebracht.

Kornwestheim - Zum Corona-Lockdown kommt in Kornwestheim nun auch noch die Speedreduction. Aber während der Lockdown nur von (hoffentlich) beschränkter Dauer ist, werden sich die Autofahrer darauf einstellen müssen, sich auf Dauer mit 30 und 40 Kilometern pro Stunde durch die Stadt zu bewegen. Die ersten von 150 neuen Schildern sind in den vergangenen Tagen an den Masten installiert worden.

Die Geschwindigkeitsbegrenzung im innerstädtischen Bereich dient in erster Linie dazu den Lärm zu reduzieren. Gleichzeitig verspreche man sich davon „einen attraktiveren Radverkehr und eine höhere Sicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Kornwestheim. „Städtebauliches Verkehrskonzept zur Neuausrichtung des hierarchischen Verkehrsnetzes in Kornwestheim“ – so lautet der etwas sperrig klingende Arbeitstitel für dieses umfassende Projekt, das der Gemeinderat vor der Sommerpause verabschiedet hat und das nun in die Realität umgesetzt wird. Vorangegangen waren nicht nur intensive Beratungen, sondern auch ein längerer Planungs- und Abstimmungsprozess mit dem Regierungspräsidium Stuttgart. Darüber hinaus hatte ein Fachplanungsbüro das von der Stadt Kornwestheim vorgelegte Konzept eingehend überprüft.

Ausgangspunkt für die Tempodrosselung war der bereits beschlossene Lärmaktionsplan. Auf dieser Basis sollten einige besonders stark befahrene Straßen im Innenstadtbereich in Tempo-30-Zonen umgewandelt werden. Das erschien dem Regierungspräsidium Stuttgart, das Fachaufsichtsbehörde ist, jedoch zu langsam. Es schlug vor, Tempo 40 einzuführen und nur an einzelnen neuralgischen Punkten Tempo 30 anzuordnen. Neben der Stetigkeit des Verkehrsflusses sei damit auch eine höhere Akzeptanz der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer verbunden, so die Argumentation. Zu den Tempo-30-Bereichen gehören unter anderem die Lange Straße, die Pfarrer-Hahn-Straße und die Aldinger Straße westlich der B 27. Dort sei der Lärm besonders hoch, begründet die Stadt Kornwestheim diesen Schritt. Im östlichen Bereich der Aldinger Straße, also stadtauswärts in Richtung Pattonville und Remseck, bleibt es bei der Begrenzung auf 50 Stundenkilometern.

Florian Zangl, Leiter des Fachbereichs Recht, Sicherheit und Ordnung, spricht von einem „deutlichen Mehrwert“ für die Stadt. Er ist sich durchaus bewusst, dass eine gewisse Eingewöhnungszeit notwendig ist, bis die neue Regelung alle Verkehrsteilnehmer erreicht hat. Deshalb, so Zangl, werde sich der städtische Vollzugsdienst zunächst mit Kontrollen zurückhalten, und stattdessen die Umstellung auf die Tempobegrenzung durch den Einsatz von Geschwindigkeitsanzeigetafeln unterstützen.

Die Umsetzung des neuen Geschwindigkeitskonzeptes erfolgt straßenweise. Der Bauhof hat mit der Aufstellung der erforderlichen Verkehrsschilder bereits begonnen. So hängen die Tempo-30-Schilder schon in der Aldinger Straße, Pfarrer-Hahn-Straße und Lange Straße.

Auf den folgenden Straßen wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 40 Stundenkilometer begrenzt: Hornbergestraße, Ludwig-Herr-Straße, Eastleighstraße, Theodor-Heuss-Straße, Stammheimer Straße, Bahnhofstraße (westlich der Bahnlinie), Zeppelinstraße, Ludwigsburger Straße und Stuttgarter Straße.

Auf der Eastleighstraße wird im Bereich des Busbahnhofs, also zwischen Karlstraße und Johannesstraße, aus Gründen der Verkehrssicherheit eine Tempobegrenzung von 20 Stundenkilometern eingeführt. Das gilt auch für die Bahnhofstraße zwischen Stuttgarter Straße und Bahnlinie.