Das Jugendzentrum Kornwestheim: Lange Zeit durften sich die Jugendlichen hier wegen Corona nicht treffen. Foto: Mateja fotografie

Wie ist die Abteilung Jugend der Stadt Kornwestheim durch das Jahr 2021 gekommen?

Anfang 2021: Die Pandemie hat Kornwestheim und die Welt fest im Griff, die Menschen treffen sich online und halten viel Abstand, wenn sie sich doch einmal von Angesicht zu Angesicht sehen. Für das Jugendzentrum bedeutete die Pandemie, dass die Jugendlichen phasenweise nur zur Beratung kommen dürfen und eben nicht, um Zeit mit Freunden zu verbringen. „Dabei wäre das offene Angebot gerade in dieser Zeit so wichtig gewesen“, sagt Uschi Sauer, Leiterin der städtischen Abteilung Jugend. Sie hat jüngst den Jahresbericht ihrer Abteilung vorgestellt – und dabei auch positive Effekte des vergangenen Pandemiejahres dargestellt.

Erfolge 2021

So war die Freude groß, als im Laufe des Jahres wieder ein paar Veranstaltungen möglich waren. Als das Bewohner- und Familienzentrum wieder die Eltern-Kind-Gruppe anbieten durfte, waren viele begeistert. „Der Austausch unter Müttern mit kleinen Kindern und das gemeinsame Spielen hatte sehr gefehlt“, sagt Uschi Saur. Als das Nachbarschaftscafé wieder öffnen durfte, war es meistens ausgebucht. Vor allem das Weißwurst-Frühstück und das Zwiebelkuchen-Fest waren sehr beliebt.

Auch das Jugendzentrum durfte wieder einladen, sogar zu monatlichen Ü-16-Abenden bis 24 Uhr. Ein schulübergreifender Elternabend zum Thema Smartphone im Grundschulalter hat außerdem gezeigt, dass digitale Treffen auch Vorteile haben können. „Da waren Eltern dabei, die sonst nicht da waren“, sagt Uschi Saur, „vielleicht, weil sie keinen Babysitter suchen mussten oder sich das Ganze unverbindlicher von zuhause aus anhören konnten.“

Neue Angebote

Die Sozialarbeiterin des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums und bietet mit dem Bewohner- und Familienzentrum (BFZ) eine Kreativwerkstatt für Grundschulkinder an. Außerdem haben sich die sogenannten Beratungsspaziergänge des BFZ etabliert. Sie sind wegen Corona entstanden und ermöglichen Gespräche außerhalb eines Büros. Das Sommerferienprogramm ist im vergangenen Jahr erstmals online erschienen. „Dadurch konnten wir das Programm immer ändern, wenn wir spontan etwas absagen mussten oder es doch stattfinden konnte“, sagt Uschi Saur. Deshalb wird es in diesem Jahr wieder so gehandhabt.

Arbeit mit Schülerinnen und Schülern

Insgesamt zeigt der Jahresbericht, dass es 2021 einfacher gewesen ist, mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt zu treten, als im Vorjahr. Grundschüler sind eine Ausnahme, da sie nicht so stark mobil oder über Soziale Netzwerke zu erreichen sind wie ältere Schüler, sagt Uschi Saur. Auch der Mobile Jugendarbeiter Johannes Rau hat Schwierigkeiten bei der sogenannten Streetwork. „Wenn Jugendliche auf der Straße angesprochen werden, haben sie eher Angst, dass es wieder eine Corona-Kontrolle ist“, sagt Saur.

An den Schulen selbst sind derzeit acht Sozialarbeiterinnen beschäftigt. Eine Kollegin soll am Ernst-Sigle-Gymnasium dazukommen. Die Stellen an der Theodor-Heuss-Realschule sind im vergangenen Jahr beide neu besetzt worden. „Die Kolleginnen sind fast gleichzeitig gegangen“, sagt Uschi Saur – aus unterschiedlichen Gründen.

Angebote für Kinder

Der Indoor-Spielplatz in der Jahnhalle ist ein Selbstläufer, sagt Uschi Saur. Vor allem im vergangenen Jahr habe der Spielplatz vielen Eltern Kontakte ermöglicht und Kindern zwischen null und sechs Jahren eine Abwechslung zum Pandemie-Alltag geboten. Außerdem ist 2021 zum ersten Mal die Stadtrallye an den Start gegangen. 250 Kinder und Jugendliche haben sich einen Preis im Jugendzentrum abgeholt. Derzeit läuft die Rallye wieder.

In den Herbstferien gab es einen „Jungs-tag“ für Neun- bis Zwölfjährige mit einer Schnitzeljagd, einer Hüpfburg und Videospielen. Für Mädchen ab zehn Jahren gibt es alle zwei Wochen die „Girlzzeit“ in Kooperation mit dem Jugendzentrum.

Angebote für Jugendliche

Im Dezember 2020 hat die städtische Abteilung Jugend ein Online-Jugendhearing durchgeführt mit der Frage, wie es den Jugendlichen geht. Die zentralen Antworten sind danach auf Postkarten gedruckt worden. Die jährliche Aktion „Dreams and Reality“ erfreute sich 2021 einer großen Beteiligung. Vier von acht Projekten sind mittlerweile umgesetzt.

Beteiligen können sich junge Kornwestheimer auch über die Jugenddelegation Judeko. „Sie ist ein großer Gewinn für uns“, sagt Uschi Saur. Die Mitglieder sprechen bei Themen wie der Innenstadtentwicklung, der Zukunftswerkstatt Kommunen oder bei Impfmöglichkeiten mit. Das bisher größte Highlight der Judeko steht dieses Jahr an: die Eröffnung des neuen Skateparks.