Fremden Anrufern keinen Zugriff auf den PC ermöglichen: Das rät die Polizei. Foto: dpa/Fabian Sommer

Sie geben sich als Mitarbeiter der Firma Microsoft aus. Was die Polizei bei ominösen Anrufen rät.

Kornwestheim -

Rund 3000 Euro hat ein noch unbekannter Täter erbeutet, der am Montagmorgen telefonisch Kontakt zu einer Kornwestheimerin aufgenommen und sich als Microsoft-Mitarbeiter ausgegeben hatte. Während mehrerer, insgesamt rund zwei Stunden andauernder Telefonate überzeugte der Unbekannte die Frau, verschiedene Programme auf ihren Computer aufzuspielen – dies sei nötig, da sich eine Schadsoftware auf dem PC der Frau befinden würde. So war es dem Täter möglich, Zugriff auf den PC zu erlangen. Der Anrufer wies sein Opfer anschließend an, mehrere Überweisungen auf ausländische Kontoverbindungen zu tätigen. Im weiteren Verlauf erkannte die Frau den Betrug und erstattetet Anzeige bei der Polizei.

In diesem Herbst häufen sich in ganz Deutschland die Meldungen über vermeintliche Mitarbeiter des Microsoft-Konzerns, die sich telefonisch bei Bürgern melden und sie anweisen, Software auf ihren Computern zu installieren – meist unter dem Vorwand, der PC des Opfers sei gehackt oder von einem Virus befallen worden. Ende Oktober etwa wurde ein 44-Jähriger in Besigheim (Kreis Ludwigsburg) Opfer dieser Masche, mit der ein Krimineller 2000 Euro erbeutete. Fälle wurden auch aus Northeim, Ludwigshafen, Oldenburg oder Nürnberg gemeldet.

Was die Polizei rät

Die Polizei rät, unbekannten Anrufern niemals einen Zugriff auf den eigenen Rechner beispielsweise mit der Installation einer Fernwartungssoftware zu ermöglichen. Seriöse Unternehmen wie Microsoft würden nicht unaufgefordert Kontakt zu ihren Kunden aufnehmen. Sollte sich ein Servicemitarbeiter bei melden, ohne dass man darum gebeten haben: „Legen Sie einfach den Hörer auf“, rät die Polizei. Rückfragen können ans Präsidium Ludwigsburg, Telefon 0 71 41/1 89, gerichtet werden.