Der Kornwestheimer Tierfriedhof Foto: /Christine Biesinger

Der Tierfriedhof kostet die Stadt momentan mehr, als er an Gebühren einbringt. Das soll sich nun ändern.

Kornwestheim - Die Beisetzungsgebühren für den Kornwestheimer Tierfriedhof sollen ab dem 1. Januar steigen. Das geht aus der neuen Friedhofssatzung hervor, die der städtische Verwaltungs- und Finanzausschuss nun in seiner Sitzung beschloss. Insgesamt sollen dank der höheren Gebühren jährlich etwa 12 500 Euro mehr eingenommen werden.

Einige Beispiele: Einen großen Hund wie einen Bernhardiner oder Neupfundländer über fünf Jahre in einem Wahlgrab beizusetzen, kostete bislang 500 Euro, künftig sind es 608 Euro. Eine Katze oder einen kleinen Hund über den gleichen Zeitraum zu bestatten, schlug bislang mit 250 Euro zu Buche, künftig werden dafür 290 Euro angesetzt. Die Kosten für eine Beisetzung von Meerschweinchen, Hamstern, Vögeln und weiteren kleinen Tieren steigen von 100 auf 198 Euro. Auch Anonyme Erdgräber steigen in den Kosten, ebenso erhöhen sich die Gebühren für das Öffnen und Schließen der Gräber.

Allerdings muss man sagen: Die Gebührenerhöhung hat nichts damit zu tun, die städtischen Bilanzen aufzuhübschen. Es geht darum, dass der Tierfriedhof überhaupt künftig kostendeckend arbeiten kann. Das nämlich war bislang nicht in jedem Jahr gegeben. Anno 2016 musste die Stadt beispielsweise bei 22 Bestattungen von Tieren und damit verbundenen rund 7200 Euro Einnahmen am Ende ein Fünftel der Betriebskosten zuschießen.

„Der Tierfriedhof ist eine freiwillige Einrichtung der Stadt Kornwestheim“, heißt es von der Verwaltung. „Deshalb sollte er im Gegensatz zum Humanfriedhof kostendeckend betrieben werden“, heißt es weiter.

Der Kornwestheimer Tierfriedhof wurde im April 2003 eröffnet, damit war er eine der ersten Einrichtungen dieser Art in Deutschland überhaupt. Er grenzt an das Friedhofsareal an der Aldinger Straße, ist aber räumlich abgetrennt. Die Ruhezeit der verstorbenen Tiere beträgt fünf Jahre, bei Kleintieren sind es drei Jahre. Dabei werden Erdgräber und Urnengräber als Wahlgräber mit der Möglichkeit auf Verlängerung bereit gestellt, auch eine anonyme Bestattung ist möglich.

Ursprünglich startete der Kornwestheimer Tierfriedhof mit einer Gesamtfläche von rund 660 Quadratmetern, die später auf 2000 Quadratmeter erweitert wurde. Die Bestattungszahlen steigen im Schnitt. Waren es 2016 die genannten 22 Bestattungen und 2017 21 Bestattungen, so wurden im Jahr 2018 bereits 29 Tiere beerdigt. Insgesamt gab es bereits weit über 200 Tierbestattungen.

Während der Ausschusssitzung fragte die Grünen-Stadträtin Susann Boll-Simmler nach, ob es Ansätze gebe, irgendwann Menschen und Tiere gemeinsam zu bestatten – dieses Angebot gebe es andernorts. Dass man sich damit noch nicht beschäftigt habe, und es wohl auch keinen Bedarf gibt, antwortete die Kornwestheimer Oberbürgermeisterin Ursula Keck.

Mit der neuen Satzung kann der Kornwestheimer Friedhof nun wohl bis in das Jahr 2022 hinein sicher kostendeckend betrieben werden – so die Nutzerzahlen passen und die laufenden Kosten nicht weiter ansteigen. Danach müssen die Kosten für die Folgejahre erneut kalkuliert und die Satzung gegebenenfalls wieder angepasst werden.