Im Jahr 2020 hat das K weniger Minus gemacht als erwartet. Dennoch ist es viel.
Claudia Münkel übt sich in Optimismus. Die Betriebsleiterin des Kultur- und Kongresszentrums Das K betont, dass manches besser gelaufen sei als geplant. Und dass die Zahlen im ersten Coronajahr 2020 nicht so schlecht wie ursprünglich befürchtet seien, nicht so schlecht, wie sie eigentlich im Haushaltsplan des kulturellen Vorzeigebetriebs der Stadt standen.
Nicht ganz so schlecht heißt dennoch: Das Minus in der Kasse des K ist groß. Knapp 260 000 Euro Miese machte der Kornwestheimer Eigenbetrieb anno 2020. Befürchtet worden war laut Planung ursprünglich ein Minus von 592 000. So gesehen lief es besser als gedacht, vor allem, weil Ausgaben niedriger und Einnahmen, ergo Erlöse, am Ende höher waren. „Damit hatten wir ursprünglich nicht gerechnet“, sagte Claudia Münkel.
500 000 Euro schießt die Stadt immer zu
Allerdings bedeuten die 260 000 Euro, dass das K Kornwestheim und seine Bürger im Jahr 2020 am Ende 760 000 Euro kosten wird, denn 500 000 Euro so genannte Betriebskostenzuschüsse sind ohnehin jedes Jahr fix für das Kultur- und Kongresszentrum aus der Stadtkasse vorgesehen. Für 2021 ist noch nicht abgerechnet, besser dürfte das Ergebnis da aber vermutlich nicht werden. Derzeit steht im Haushaltsplan ein Minus von rund 592 000 Euro, ergo müsse die Stadt dem K dann sogar mehr als eine Million Euro zuschießen, wenn auch hier der jährliche Zuschuss eingerechnet wird.
Die Zahlen und Details dazu, wie es im K zuletzt lief und wie eben jenes „vorläufige Betriebsergebnis 2020“ aussieht, hatte Claudia Münkel am Donnerstag in den Verwaltungs- und Finanzausschuss (VFA) der Stadt mitgebracht und sie den Stadträten und Stadträtinnen vorgestellt. Kritik aus der Kommunalpolitik gab es nicht. Denn wie die Lage sich für Kulturbetriebe derzeit darstellt, ist den Entscheidern quer durch alle Fraktionen sehr wohl bekannt.
2018 war Spitzenjahr
Wenn ständig Vorstellungen ausfallen, coronabedingt weniger Menschen in die Aufführungen und Konzerte dürfen, die am Ende stattfinden können, wenn in einem Kongresszentrum weniger Kongresse veranstaltet werden und noch dazu Mittel für Sicherheit und Hygiene nötig sind – dann fließt weniger Geld in die Kasse und manchmal mehr aus ihr heraus. Keine Diskussion.
Bitter für Münkel und ihr Team ist indes, dass die Vor-Corona-Jahre für’s K gut liefen. Das „Rizzi-Jahr“ 2018 mit der Ausstellung von Werken des berühmten Pop-Art-Künstlers James Rizzi war das bislang beste in der Geschichte des Betriebes, 2019 liegt finanziell gleich dahinter – „nur“ rund 60 000 Euro musste die Stadt da ausgleichen, freilich nach Verrechnung des bereits erwähnten Zuschusses.
Branche machte in Rot auf sich aufmerksam
Einige Lichtblicke hatte Münkel immerhin auch für 2020 noch im Gepäck, auch wenn sie teils eher moralischer Natur waren. So zeigte sie Fotos von der Night of Light im Juni 2020, als deutschlandweit Kultureinrichtungen und Unternehmensgebäude illuminiert wurden, um auf die Probleme der Veranstaltungsbranche hinzuweisen, auch das K strahlte damals in edlem Rot und setzte so ein Zeichen. Viele Kornwestheimer erinnern sich sicherlich auch die Regenbögen, die in den vergangenen Jahren über Kornwestheim immer mal wieder zu sehen waren – prächtige Aufnahmen von den bunten Wettererscheinungen gibt es auch mit dem K im Vordergrund.
Das K ist technisch gut ausgestattet
Handfester und mit Blick in die Zukunft gerichtet waren einige Investitionen im K. Technisch hat man im Frühjahr 2021 etwa kräftig aufgerüstet. Die Einrichtung hat seitdem alles an Infrastruktur, Know-How und Gerätschaften parat, was nötig ist, um Live-streams von etwa Workshops und Tagungen zu übertragen und Hybridveranstaltungen anzubieten, die teils vor Ort statt finden, teils in die Welt hinaus gesandt werden.
Oberbürgermeisterin Ursula Keck fügte noch hinzu, mittlerweile funktioniere auch das Besucherlenkungssystem im K gut, das in der Vergangenheit Probleme bereitete. Claudia Münkel und ihr Team hoffen nun jedenfalls, dass sie bald wieder ihre Programme verlässlich organisieren können – ohne dass ständige Lockdowns ihre Planungen immer wieder zerschreddern.