Die Kosten für die Umgestaltung könnten in die Millionen gehen.
Kornwestheim - Das berufliche Schulzentrum am Römerhügel vereint drei Schulen: Auf die Robert-Franck-, die Mathilde-Planck- und die Oscar-Walcker-Schule gehen in diesem Schuljahr insgesamt 4375 Schülerinnen und Schüler. Allein aufgrund der schieren Größe ist es schwierig, sich in dem zusammengeschlossenen Gebäude, das im Laufe der Jahre immer wieder erweitert wurde, zu orientieren. Das soll sich nach dem Willen des Landkreises bald ändern.
Der Masterplan
Der sogenannte „Masterplan“ für das Berufsschulzentrum, den der Kultur- und Schulausschuss des Landkreises am Montag vorab beraten hat und den der komplette Kreistag noch final beschließen muss, umfasst drei Punkte. Erstens soll die Orientierung im Gebäude verbessert werden, zweitens soll der Römerhügel künftig als gemeinsamer Campus der drei Schulen wahrgenommen werden. Als drittes und letztes sollen die Schulen stärker als Lern- und Lebensraum konzipiert werden.
Mit dem Umbau soll auch dem Umstand Rechnung getragen werden, dass in den Berufsschulen häufig Schüler mit unterschiedlichen Qualifikationen gemeinsam unterrichtet werden – und es bisweilen sinnvoll sein kann, Unterricht auch außerhalb des Klassenzimmers zu halten.
Die ersten Maßnahmen
In einem ersten Schritt soll der Kiosk zwischen dem Eingang der Oscar-Walker- und der Mathilde-Planck-Schule abgerissen werden. Er soll auf der gegenüberliegenden Seite des großen Flures, der die drei Schulen verbindet, wieder aufgebaut werden. Entlang der „Straße“ sollen Aufenthaltsbereiche mit Sitzgelegenheiten entstehen, die sich an die schon vorhandenen Innenhöfe anlehnen. Diese müsse man nur „freischälen“, sagte Architektin Tatjana Vautz, die mit dem Architektenbüro Vautz Mang Architekten den Ideenwettbewerb für den Campus gewonnen hat.
Im Erdgeschoss werden im Zuge der Bauarbeiten außerdem kleine Lager und Aufenthaltsräume zurückgebaut, sodass es insgesamt übersichtlicher wird. Des Weiteren sollen in sechs Klassenzimmer feste gegen mobile Trennwände ausgetauscht werden, damit die Räume flexibler genutzt werden können.
Die weiteren möglichen Schritte
Der Masterplan umfasst weitere Punkte, die aber erst noch endgültig beschlossen werden müssen. Unter anderem sollen die Flure der Schulen besser genutzt werden. Im Außenbereich könnten ein „Lerngarten“ und ein Rundweg um den Campus entstehen. Außerdem sollen die Lehrerzimmer umgestaltet werden. Alois Braunmiller, Leiter des Fachbereichs Hochbau und Liegenschaften, betonte, dass man sich bewusst dafür entschieden habe, in Modulen zu arbeiten. So könne man überprüfen, was funktioniere und was nicht. Auch ein Ausstieg aus dem Plan sei natürlich möglich.
Die Kosten
Die Kosten für den ersten Bauabschnitt werden auf 615 000 Euro geschätzt. Für Baumaßnahmen auf dem Schulcampus sind 250 000 Euro veranschlagt. Die restliche Summe wird aus nicht genutzten Mitteln und dem laufenden Haushalt gedeckt. Für die mobilen Trennwände werden noch mal 150 000 Euro fällig. „Der komplette Masterplan kann aber durchaus Dimensionen von acht bis zehn Millionen Euro annehmen“, so Braunmiller.
Der Zeitrahmen
Der erste Bauabschnitt und die mobilen Trennwände sollen bis Ende des Jahres fertiggestellt werden. Wie es dann weitergeht, hängt davon ab, wofür sich der Kreistag entscheidet.