Foto: Horst Dömötör

Ein abwechslungsreiches Konzert haben das Große Blasorchester Kornwestheim und der Musikverein Oßweil zugunsten des Vereins Gemeinsam für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung im voll besetzten Theatersaal gegeben.

Kornwestheim - Musik verbindet – das ist die Devise der Städtischen Orchester. Am Samstagabend verband das musikalische Programm im K nicht nur Musikfreunde – das Große Blasorchester der Städtischen Orchester und den Musikverein Ludwigsburg-Oßweil –, sondern auch all diejenigen, die sich für einen guten Zweck engagieren. Im Rahmen des jährlichen Wohltätigkeitskonzerts haben die Musiker wieder Spendengelder für den Verein Gemeinsam gesammelt, um Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung im Landkreis zu unterstützen.Bereits zum 23. Mal stellte das Große Blasorchester das traditionelle Wohltätigkeitskonzert auf die Beine. In diesem Jahr gesellten sich die Oßweiler Kollegen, dirigiert von Horst Bartmann, dazu und musizierten, was das Zeug hält: Für die zahlreichen Musiker, über 50 an der Zahl, und ihre auf Hochglanz polierten Blasinstrumente erschien die Bühne fast schon zu klein. Mit Stücken wie „Ivanhoe“ versetzten sie die Zuhörer in eine ganz andere Welt: Wie zu neuem Leben erweckt, direkt vor dem inneren Auge waren dabei die majestätische Burg, die Fanfaren zu Ehren der glorreichen Ritter und ihre schillernden Rüstungen sichtbar. Auch eine Zusammenstellung der besten und bekanntesten Musik aus Charlie Chaplins Filmen sorgte für sichtbar gute Unterhaltung. Es schien fast, als schwebe man durch die schwarz-weißen Streifen voller Witz und Scharfsinn. Bei manch einer Melodie bewegten sich die Schultern in den roten Sesseln wie von allein und vermittelten: „Ich will jetzt mittanzen.“

Im selben Stil präsentierte die Stadtkapelle Ludwigsburg ein Glen-Miller-Medley mit Swing-Highlights aus den 20er und 30er Jahren. Mit ein wenig Vorstellungskraft tauchten bei diesen stimmungsvollen Klängen die feinen Damen von damals in ihren wadenlangen, paillettenbesetzten Kleidern auf und glitten die Tanzbeine schwingend übers Parkett.

Entertainment pur boten auch die Kornwestheimer Musiker unter Leitung von Gunnar Dieth. Passend zum guten Zweck eröffneten sie ihr Programm zur zweiten Hälfte des Konzerts mit dem Stück „Music for a Hero“. Dieses widmet der österreichische Komponist Thomas Doss „all jenen Helden, die sich für eine Sache engagieren, weil sie fest daran glauben, Träume und Ideale haben und dafür eintreten“.

Als die Kornwestheimer dann den bekannten Walzer „Die Schönbrunner“ aufführten, war schnell klar: Den Musikern wurde hier im Namen der Wohltätigkeit so einiges an Können, Kraft und Ausdauer abverlangt. So durften sich insbesondere die Klarinettisten kaum mehr als einige Sekunden ausruhen – eine Leistung, die zu Recht Beifall verdient hat.

Später entführte das Große Blasorchester nach einer überraschenden und humorvollen Einleitung das Publikum in die actionreiche Filmwelt des James Bond. Hier überzeugten vor allem die Trompeter, die mit ihrer rhythmisch-dynamischen Kunst für Spannung sorgten. Auch an die Erholung hatten die talentierten Musiker gedacht: Mit einem harmonisch arrangierten Medley erfüllten sie „Urlaubswünsche“. Ob Dänemark, Spanien oder Griechenland – die musikalische Reise ließ wahre Fernweh-Gefühle aufkommen und sorgte mit einer ungeahnten Sirtaki-Einlage sogar für herzliches Lachen im Saal.Über zwei Stunden unterhielten die beiden Orchester das Publikum im vollen Theatersaal. Als sie zum krönenden Abschluss des Abends gemeinsam zwei Marsch-Einlagen präsentierten, konnte das Publikum vor Begeisterung kaum still sitzen.

Die gelungene musikalische Partnerschaft sorgte nicht nur für einen Höhepunkt im diesjährigen Programm des K, sondern trug auch dazu bei, finanzielle Mittel für behinderte Menschen zusammenzutragen, um diesen ein besseres Leben zu ermöglichen. Dank einiger Spenden, berichtete Gemeinsam-Vorsitzende Michaela Möller, hatte der Verein vor einigen Monaten zum Beispiel einen Ausflug an den Chiemsee sowie zur Zugspitze für mehrere Rollstuhlfahrer organisieren können.