Ein Projekt von Jochen Bauer soll Kinder zum Sport und zur Gemeinschaft bringen.
Kornwestheim - So hat sich Jochen Bauer das Projekt nicht vorgestellt. Vor etwa zwei Jahren hat er an der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule (PMH) einen Integrationstag veranstaltet, der der Auftakt zu dem Fußball-Projekt „Happy Integration Kids – Doppelpass ins Leben“ sein sollte. Jüngst ist die Aktion nun mit einer Trikotübergabe an teilnehmende Kinder beendet worden.
Es gibt nagelneue Trikots für die Schüler
13 Jungen und ein Mädchen der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule freuen sich über nagelneue Trikots mit der Aufschrift „Happy Integration Kids“. In drei Größen verteilt Jochen Bauer die Shirts auf dem Pausenhof. Schulleiter Gerhard Link bekommt auch eins – in Größe 164. Mit Müh’ und Not passt der große, schlanke Mann hinein. Für ein Gruppenfoto gibt er eben alles. Und ein Trikot ist ja auch ein Symbol der Zugehörigkeit, um die es bei der ganzen Sache geht. „Happy Integration Kids“ ist ein Projekt, das an etwa 20 Standorten in der Region Stuttgart und in Schleswig-Holstein läuft. Es ist von Jochen Bauer initiiert, der aus der Region kommt und mittlerweile in Norddeutschland lebt.
Es besteht aus sogenannten Integrationstagen und einer wöchentlichen Fußball-AG. Jochen Bauer arbeitet dabei mit Schulen, Vereinen und Kommunen zusammen, um Kinder zur Gemeinschaft und zum Sport zu bewegen, die sonst vielleicht keinen einfachen Zugang zu einem Vereinsleben hätten. „Die Lehrer sprechen gezielt Kinder an, bei denen sie denken, dass sie Unterstützung brauchen könnten“, sagt Gerhard Link. Das sind geflüchtete Kinder, aber oftmals auch deutsche.
Schule, SVK und Stadt kooperieren
In Kornwestheim haben die PMH, der SVK und der städtische Integrationsbeauftragte Kadir Koyutürk für das Projekt kooperiert. „Das Ziel ist im Prinzip: weg von der Playstation, hin zum Fußballplatz“, sagt Gerhard Link. Anfangs haben etwa 15 bis 20 Kinder mitgemacht. Einige von ihnen sind mittlerweile nicht mehr an der Schule. Deshalb haben nun auch Kinder ein Trikot überreicht bekommen, die nicht von Anfang an beim Projekt dabei waren. „Wir wollten mit der Übergabe jetzt trotzdem noch ein Zeichen setzen“, sagt Link. Denn immerhin durften die Kinder vor zwei Jahren einen Integrationstag erleben, an dem sie von Jochen Bauer trainiert worden sind und ein großes Fußballturnier gespielt haben.
Bauer hätte das Projekt gern fortgesetzt
Freitags gab es dann die Fußball-AG vom SVK, in der die Gruppe zusammengekommen ist. Jochen Bauer hätte das Projekt gerne fortgesetzt und weitere Integrationstage veranstaltet. Die Coronakrise hat aber auch ihm das Geschäft schwergemacht und die Sponsoren gehen in Kornwestheim langsam aus – drei sind noch übrig. „Ich hoffe, dass wir wieder mehr Sponsoren finden und das Projekt nach den Sommerferien fortsetzen können“, sagt Jochen Bauer.
Auch Gerhard Link möchte an dem Konzept festhalten. Die Fußball-AG läuft aller Voraussicht nach nach den Sommerferien weiter – nur eben nicht mehr unter dem Motto „Happy Integration Kids“.