Fitness im Funsportzentrum Foto: z

Der Sportverein erhält nun von der Bank den Kredit für die dringend nötige Erweiterung.

Kornwestheim - Die Stadt übernimmt für den SV Kornwestheim eine Bürgschaft in Höhe von einer Million Euro – und macht damit den Weg frei für die Erweiterung des Funsportzentrums. Auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigten der Verein und die Kornwestheimer Verwaltung, dass die Stadträte in ihrer letzten Sitzung vor den Weihnachtsferien im nichtöffentlichen Teil des Gemeinderates entsprechend votiert hatten.

Das Regierungspräsidium Stuttgart gab als kommunale Aufsichtsbehörde für die Stadt Kornwestheim ebenfalls – hierauf wurde noch gewartet – ihre Erlaubnis für die Bürgschaft. Und bereits wenige Tage nach der Ratssitzung sagte dann auch die Bank des SV Kornwestheim den Kredit zu. „Wir haben seit kurz vor Weihnachten eine schriftliche Finanzierungszusage der Bank“, berichtete der SVK-Geschäftsführer Thomas Eeg. „Soweit ist alles in trockenen Tüchern.“

Selbstverständlich ist eine städtische Bürgschaft dabei nicht. Der Kornwestheimer Gemeinderat hatte bereits anno 2001 entschieden, keine kommunalen Bürgschaften mehr zu gewähren. Lediglich in besonderen Ausnahmefällen ist das seitdem noch möglich.

Dass bei dem Bauvorhaben des Vereins eine solche vorliege, bestätigte die Kornwestheimer Oberbürgermeisterin Ursula Keck. „Der SV Kornwestheim ist einer der größten Vereine Baden-Württembergs, er hat vor vielen Jahren angefangen, seine Arbeit auf zwei Beine zu stellen“, sagte sie. Der Verein sei einerseits gemeinnützig, andererseits habe er sich mit dem Funsportzentrum professionell aufgestellt – „die Angebote werden von vielen Personen sehr gut angenommen.“ Das Funsportzentrum sei ein klarer Gewinn für die Stadt, stellte die Oberbürgermeisterin heraus. Aber es müsse eben auch an neue Trends und Sportarten angepasst werden.

Hinzu komme, so Keck, dass die Stadt für das Funsportzentrum schon einmal eine Bürgschaft übernommen habe. „Ich habe auch bei der neuen Bürgschaft keine Sorge, dass sie in Anspruch genommen werden muss“, ergänzte Keck, die den Entscheidern beim SV Kornwestheim „hohe ökonomische Kompetenz“ zuspricht. Einen Baukostenzuschuss gibt es allerdings von der Stadt nicht. Hier entschied der Gemeinderat schon im Juli dagegen.

Wie es nun weitergeht für den SVK? Das Baugesuch ist eingereicht, aktuell laufen laut Thomas Eeg Vorgespräche mit einem Generalunternehmer. Auch wenn es aktuell nicht ganz einfach ist, Handwerker mit ausreichend freien Kapazitäten zu finden, so ist der SVK-Geschäftsführer optimistisch, dass der Umbau im April oder Mai beginnen und bis zum Frühjahr 2020 abgeschlossen werden kann. „Wir planen grob mit einem Jahr Bauzeit.“ Wenn es ganz gut laufe, könne der Verein die Erweiterung seines Funsportzentrums vielleicht gar schon im Jubiläumsjahr 2019 – er wird 125 Jahre alt – zum Abschluss bringen.

Insgesamt will der SVK etwa 2,5 Millionen Euro in das Sportzentrum stecken. Der Innenbereich soll um rund 300 Quadratmeter wachsen, die ehemalige Gaststätte wird zum Kurssaal, außerdem werden hier ein kleineres Bistro und der neue Empfang platziert. Anstelle des bisherigen Empfangs entstehen Büros, außerdem soll eine 600 Quadratmeter große Außensportfläche eingerichtet werden – mit Tartan-Bereich, Crossfitness, Slackline und einer Outdoorbühne. Geplant sind weiterhin zusätzliche Sanierungsarbeiten an Lüftung, Heizung, Toiletten und Duschen sowie die Umstellung von Einlass, Geräten und Bezahlvorgängen auf Chiparmbänder.