Ben bekommt zur Feier seines ersten Kinobesuchs ein Jumbo-Popcorn. Foto: Jacqueline Fritsch/Jacqueline Fritsch

Das Capitol Kino ist seit Freitag wieder geöffnet. Den Startschuss gab’s nach langer Pause mit Feuerwehrmann Sam.

Kornwestheim - Für viele steht am Freitagnachmittag im Capitol Kino ein erstes Mal an: Für Ben und Kiran ist es der allererste Kinobesuch, Patrizia Biedermann macht zum ersten Mal seit langem wieder Popcorn und Feuerwehrmann Sam ist zum ersten Mal auf der Capitol-Leinwand unterwegs. Da ist etwas Nervosität schon angebracht. „Wir sind beide total aufgeregt“, sagt Jasmin Moder und spricht für sich und ihren vierjährigen Sohn Ben.

Der Programmgestalter sagt, vor allem Kinder hätten das Kino vermisst

Das Capitol startet am Freitag nach langer Coronapause mit dem Kinderfilm „Feuerwehrmann Sam“ zurück ins Programm. „Als ich vor kurzem die Plakate draußen aufgehängt habe, hat mich alle zwei Minuten jemand gefragt, wann wir endlich wieder aufmachen“, erzählt der Programmgestalter Tobias Scholz. Vor allem Kinder hätten das Kino vermisst. Aber auch Kinder, die noch nie in einem Kinosaal waren, waren von der Zwangspause nicht begeistert. „Es war ein großer Wunsch von ihm, mal ins Kino zu gehen. Vor allem, als er die Plakate von Feuerwehrmann Sam gesehen hat“, sagt Savi Bhalla über seinen dreijährigen Sohn Kiran.

Trotz Sonnenschein und sommerlicher Temperaturen ist Savi Bhalla deshalb mit Kiran ins Kino gegangen. „Wir haben es ihm vor einer Woche versprochen, an dem Plan hätte ich jetzt nicht mehr viel ändern können“, sagt Bhalla und lacht. Jeden Abend darf Kiran eine Folge „Feuerwehrmann Sam“ im Fernsehen anschauen. „Er kann Feuer löschen und Katzen aus Bäumen retten“, sagt der Dreijährige mit leuchtenden Augen. Vor dem Popcornstand wuselt er umher und freut sich auf seinen TV-Helden. Den typischen Kino-Popcorngeruch kennt der Kleine noch gar nicht – aber auch dem Papa ist der Geruch nicht mehr so bekannt: Zwei, drei Jahre sei sein letzter Kinobesuch her.

Ein Pott Popcorn fast so groß wie das Kind

Auch Jasmin Mader war seit mindestens zwei Jahren nicht mehr im Kino. Mit dem vierjährigen Ben ist sie an diesem Tag direkt vom Kindergarten hingegangen. „Wir müssen unser Kino unterstützen, damit es uns lange erhalten bleibt“, sagt die junge Mutter. Ihr Sohn ist jung genug, dass er ohne Test oder ähnliches in die Vorstellung darf, sie selbst ist bereits zweimal geimpft. Mit dem Impfbuch in der Hand stehen die beiden im Eingangsbereich und warten auf ihr Popcorn – Ben bekommt an diesem Tag ein extra großes. „Reicht dir das?“, fragt die Mitarbeiterin Patrizia Biedermann, als sie Ben den Eimer überreicht, der fast so groß ist wie der Vierjährige selbst. „Für eine Stunde reicht das schon“, sagt seine Mutter und lacht.

Viel los ist in der ersten Filmvorstellung noch nicht. Die Besucher finden das gut und Programmgestalter Scholz sieht es pragmatisch: „Wenn weniger los ist, können wir uns als Team erst einmal wieder eingrooven“, sagt er.