Adventskalender für einen guten Zweck: Sebastian Weidmann (rechts) und Michael Haag unterstützen das Kinder- und Jugendhospiz. Foto: Werner Waldner

Sebastian Weidmann und Michael Haag setzen sich für das Kinder- und Jugendhospiz ein.

Kornwestheim - Zunächst waren es 37 Kilometer, dann 10 000 Stufen, jetzt sind’s 250 Exemplare mit 24 Türchen: Sebastian Weidmann und Michael Haag engagieren sich weiter für das Stuttgarter Kinder- und Jugendhospiz – der Jahreszeit angemessen jetzt mit einem Adventskalender. Das ist im Vergleich mit den vorherigen Aktionen nur wenig schweißtreibend, sieht man einmal davon ab, dass das Herz schon ein wenig heftiger schlug angesichts der Frage, ob sie 250 Exemplare an den Mann bringen können. Aber auch diese Aufgabe, das zeichnet sich bereits ab, werden sie mit Bravour lösen.

 

Kennengelernt hatten sich die beiden Werksfeuerwehrleute bei einer Feuerwehr-Sportveranstaltung. Die Feuerwehr und der Sport blieben verbindende Elemente ihrer Freundschaft – und der Wunsch, sich für das Kinder- und Jugendhospiz zu engagieren. Das tun sie zu zweit als „2forfire“, wie sie ihr Duo genannt haben. „2forfire“ deshalb, weil eine Zweiergruppe die kleinste taktische Einheit bei der Feuerwehr ist, denn „alleine ist man dort nichts“, wie Sebastian Weidmann betont. „Nur im Team kann man etwas bewegen“, sagt der Kornwestheimer.

Ihre erste, überaus anstrengende Aktion fürs Kinder- und Jugendhospiz war eine Wanderung von Kornwestheim über Stuttgart, wo sie im Kinderhospiz am Eugensplatz eine Pause einlegten, nach Michael Haags Heimatstadt Ditzingen. Sie sammelten vor, während und nach der Wanderung, die sie bei sommerlichen Temperaturen absolvierten, rund 1600 Euro für den Hospiz-Förderverein Hand in Hand. Ihre Teilnahme an einem Towerlauf in Köln – 10 000 Stufen in, logisch, Feuerwehrmontur – wollten sie eigentlich auch versilbern. Aber das Treppensteigen war zu kurzfristig angesetzt worden, um noch Sponsoren zu finden. Gleichwohl kamen einige Euros zusammen.

Sportlich war es für die beiden überaus fitten Männer auf jeden Fall ein Erfolg: Unter mehr als 100 Teams belegten sie den zwölften Platz, in ihre Altersklasse sogar Rang 5. In der kalten Jahreszeit finden Wettbewerbe, in denen sie sich beweisen können, nicht statt, weshalb sich Weidmann und Haag etwas anderes überlegt haben, um Spendengelder für das Hospiz einzusammeln. Sie haben einen Adventskalender in Auftrag gegeben, der nicht mit Christkindchen auf dem Schlitten oder Weihnachtsmann daherkommt, sondern mit dem von Sebastian Weidmann entworfenen Logo für „2forfire“ – einem stilisierten, etwas grimmig dreinschauenden Feuerwehrmann mit Atemschutzmaske und Helm und Flammen im Hintergrund.

Haag und Weidmann waren sich zunächst unsicher, wie viele Exemplare sie ordern. 25? Bei dieser kleinen Menge wäre der Preis sehr, sehr hoch geworden. 100 Kalender? Sie haben sich für 250 Exemplare entschieden. Und von denen sind sie dank einem großen Freundeskreis und Werbung über die sozialen Medien auch schon mehr als 200 losgeworden. Sogar aus Österreich und dem Norden Deutschlands sind Bestellungen eingegangen. Wer also noch ein Exemplar ergattern will, muss sich – wie die beiden Männer bei ihren sportlichen Einsätzen – sputen. Bestellungen sind über die E-Mail-Adresse kontakt@2forfire.de möglich. Der Preis beträgt acht Euro.

Was die beiden „2forfire“-Mitglieder fürs kommende Jahr planen, das haben sie noch nicht im Detail festgelegt. Sebastian Weidmann denkt über weitere Merchandising-Produkte nach, zum Beispiel einen Schlüsselanhänger. Dass der Kornwestheimer und der Ditzinger die Hände in den Schoß legen, davon ist aber nicht auszugehen.