Vor Corona-Zeiten viel los: Vierbeiner beim Fun-Training Foto: z/Hundesportverein Kornwestheim

Wie kommen die Kornwestheimer Vereine durch die Corona-Krise? Heute: der Hundesportverein.

Kornwestheim - Ungewöhnlich still war es auf der Wiese des Hundesportvereins Kornwestheim (HSV) in den letzten Wochen – wo sich normalerweise Hunde jagen und Herrchen plaudern, wurde wie vielerorts auch hier der Betrieb Corona bedingt eingestellt. Immerhin: Bis jetzt gehe es dem Verein noch „relativ gut“, sagt Andrea Hoffarth, die erste Vorstandsvorsitzende des Hundesportvereins. „Obwohl die finanziellen Einbußen deutlich spürbar waren und noch sind.“ Das die Situation bis jetzt noch tragbar für den Verein ist, liege besonders an den Kursteilnehmern und rund 180 Mitgliedern, die den HSV weiterhin unterstützen. Viel schmerzhafter ist für Andrea Hoffarth die nicht vorhandene Geselligkeit zwischen den Hundebesitzern. „Das Gemeinschaftserlebnis fehlt.“

Schon im ersten Lockdown musste der Hundesportverein sein Programm absagen, im Sommer ging es dann, mit neuem Hygienekonzept, aber wieder langsam los. Für die Kurse mussten sich die Hundebesitzer vorher anmelden, und auch draußen herrschte Maskenpflicht. „Falls die Abstände kurz nicht eingehalten werden konnten, wenn man zum Beispiel quirlige Welpen wieder einfangen musste“, sagt Hoffarth. Für die Teilnehmer und Vereinsmitglieder wäre das zunächst eine Umstellung gewesen, erinnert sie sich. „Trotzdem waren wir froh, überhaupt wieder trainieren zu dürfen.“

Dass im aktuellen zweiten Lockdown keine Kurse stattfinden, wird laut Hoffarth aber nicht nur für die menschlichen Besitzer, sondern auch für ihre Vierbeiner zum Problem. Für viele Arbeitnehmer, die seit letztem Jahr von zuhause arbeiten, scheint der Lockdown der passende Zeitpunkt, um sich einen Hund anzuschaffen. „Wir fürchten aber, dass einige Halter sich wieder von ihren Hunden trennen werden, wenn sich der normale Geschäfts- und Reisealltag wieder einstellt“, sagt Hoffarth. Denn: Viele Hunde wären dann das Alleinsein nicht gewohnt. Als weitere Gefahr nennt Hoffarth, dass sich Welpen im Lockdown nicht richtig sozialisieren könnten. Besonders in den ersten 18 Wochen sei es für die Welpen wichtig, das Sozialverhalten gegenüber anderen Menschen und Tieren zu trainieren – mit den eingeschränkten Möglichkeiten im Lockdown schwieriger umzusetzen. „Das hat oft negative Folgen für die spätere Entwicklung.“

Auch für Hunde und Herrchen, die Hundesport wie Agility oder RallyObedience betreiben, sei die lange Trainingspause schwierig. Zuhause bestünde oft keine Möglichkeit, mit den Hunden an den verschiedenen Sportgeräten zu trainieren. Die Vereinsmitarbeiter hätten zwar öfter kleine Übungsaufgaben in die Sport- und Leistungsgruppenchats des Vereins gestellt. Eventuelle Trainingsfehler ließen sich aus der Distanz aber nicht korrigieren. „Das kann sich beim Hund verfestigen und muss später wieder abtrainiert werden.“

Für den HSV bleibt erst einmal: Abwarten. Die nächsten Turniere und Begleithundeprüfungen sind für Sommer oder Herbst 2021 geplant, die Durchführung hängt wie vieles andere aber von den Entwicklungen der Fallzahlen ab. Trotzdem wolle man positiv in die Zukunft blicken, so Andrea Hoffarth. „Wir freuen uns darauf, bei unseren Treffen wieder einen Schritt aufeinander zuzugehen, und keinen Schritt zurück.“