Drohnenaufnahme vom Gelände – mit rund 1000 Besuchern war auch das fünfte Konzert am Dienstagabend wieder ausverkauft. Foto: Ingo Kröner

Mit „Cocker Inspiration“ endet der Reigen der Kornwestheim-rock-Konzerte 2021.

Kornwestheim – - Gleich mehrfach beschwor Mario Maucher an diesem Abend den Himmel. „Wir haben da oben angerufen“, sagte er. Maucher kommentierte damit, dass das Wetter sich zum Dienstagabend hin noch drehte. Während am Mittag über Kornwestheim Regen drohte, klarte es auf. „Summer in Kornwestheim“, befand Maucher und stimmte sodann einen der größten Joe-Cocker-Hits ever an. „Summer in the city“ schallte einige Augenblicke später über den Marktplatz. Himmlisch und ein wenig spirituell wurde es dann einige Songs später noch einmal, als Maucher „Let the healing begin“ zu singen begann, sich wünschte, dass die „Heilung zu uns kommt“.

Fünf gute Konzerte

„Cocker Inspiration“ ist der Name der Tributeband – man könnte auch sagen: des Bandprojektes – das den Reigen der Kornwestheim-rockt-Konzerte nun beendet hat. Die Formation spielte Songs des 2014 verstorbenen Rock- und Bluesmusikers detailgetreu nach. Bedenkt man die Corona-Situation und das lange Bangen um die Frage, ob „Kornwestheim rockt“ in diesem Jahr überhaupt stattfinden kann, so liefen die vergangenen vier Wochen mit den fünf Konzerten glatt durch, so betonen es Veranstalter Johannes Leichtle und auch die Stadt Kornwestheim. „Wir standen ja schon frühzeitig mit den Organisatoren in Kontakt, das ist top gelaufen“, sagte Valentin Flesch, Leiter des städtischen Teams Sicherheit, Ordnung, Verkehr. Die Veranstalter hätten früh ein funktionierendes Hygienekonzept vorgelegt. Als „friedlich und unproblematisch“ – auch an die Maskenpflicht hätten sich die Besucher zum allergrößten Teil gehalten – bezeichnet Ingo Kröner vom städtischen Vollzugsdienst, der immer wieder nach dem Rechten sah, die Konzertreihe in diesem Jahr.

Lesen Sie aus unserem Angebot: Pfandchips für den Kinderschutzbund

Die Beobachtungen ihrer Mitarbeiter bestätigte auch Oberbürgermeisterin Ursula Keck, die ebenfalls das Cocker-Inspiration-Konzert besuchte und schon den Auftritt der AC/DC-Triute-Band „The Jack“ eine Woche zuvor „richtig gut“ fand. „Die Hygienemaßnahmen hat man so ausgestaltet, dass trotzdem atmosphärische Konzerte möglich waren“, befindet die Rathauschefin. Der Gedanke der Stadt sei es von Anfang an gewesen, „Kornwestheim rockt“ zu ermöglichen, wenn es irgendwie geht. „Es ist ein wichtiges Sommer- und Kulturevent für uns“, so Keck.

Dabei waren die Bedingungen in diesem Jahr durchaus besondere. Die Wege waren gekennzeichnet und es herrschte 3G-, Masken- und Abstandspflicht für alle, die nicht am Tisch saßen oder standen. Das Gelände war eingezäunt. Maximal 1000 Besucher durften gleichzeitig auf den Marktplatz, ausnahmsweise verkauften die Organisatoren daher auch Tickets. Die meisten Konzerte waren ausverkauft.

Endlich ging mal wieder was

Wer indes weiß, dass bei den frei zugänglichen Kornwestheim-rockt-Veranstaltungen 2019 – anno 2020 fiel die Reihe aus – mitunter mehr als 2500 Musikfans mit dabei waren, der ahnt: Für die Getränkestände und Foodtrucks waren die Konzerte in diesem Jahr weniger ertragreich als sonst. Chef Saki vom „Barkeeper“-Truck sagte: „Wir haben natürlich gemerkt, dass weniger Leute da waren, und das Konsumverhalten hat sich auch geändert.“ Froh sei man dennoch, „dass mal wieder was ging.“ Ähnliche Worte auch von Patrick Böttcher von der „Grillhütte“, der Pommes, Würste und Co. verkaufte. „Für die Situation lief es für uns aber ganz gut“, sagt er. „Zumal wir mit dem Wetter Glück hatten.“

Ein paar Dutzend Meter weiter stimmten Mario Maucher und seine Mitmusiker unterdessen „Love not war“ an. Das Publikum kam so langsam richtig in Stimmung. Es wurde ein langer, schöner Abend, dieses fünfte Kornwestheim-rockt-Konzert. Übrigens: Ein neuer Kult wurde auch geboren – von Konzert zu Konzert freuten sich etliche Besucher mehr auf die launigen Ansagen von Uwe Hanselmann, der auf humoristische Weise Ablauf und Corona-Regeln erklärte.

2022 solle die Open-Air-Reihe jedenfalls wieder stattfinden, so bekräftigte Keck. Die OB hofft, dass dann endlich, wie seit Längerem angedacht, sechs Konzerte statt fünf organisiert werden können.

Kornwestheim rockt