Im Flur vor den Fachräumen Foto: /Jacqueline Fritsch

Die Theodor-Heuss-Realschule bekommt neue Rauchmelder, Lampen, schnelleres Netz.

Sie sind gekommen, um zu bleiben – die Bauarbeiter an der Theodor-Heuss-Realschule. Knapp drei Jahre lang werden sie den Brandschutz in den Schulgebäuden optimieren, danach soll es beinahe nahtlos – sofern die Entscheidungen zeitnah getroffen werden – in die ersten Arbeiten für den neuen Schulcampus Ost übergehen. Unter anderem soll die Sporthalle abgerissen und die Realschule erweitert werden.

Doch eins nach dem anderen. Derzeit beginnt erst einmal die Brandschutzsanierung der Realschule. Im Flur vor den wissenschaftlichen Räumen lässt sich schon erkennen, was dort in den kommenden Monaten passieren wird: Die Decken sind offen, unzählige Kabel sichtbar. Dort wird eine neue Brandmeldeanlage installiert. Sogar einige Zwischendecken werden mit neuen Rauchmeldern ausgestattet. „Damit Brände schon in sehr frühen Stadien erkannt werden“, sagt Georg Zakrzewski, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Hochbau und Gebäudetechnik bei der Stadt. Da die neuen Rauchmelder zwischen Wasserdampf, Staub und Rauch unterscheiden können, sind Fehlalarme laut Stadt auszuschließen.

Bei einer routinemäßigen Begehung hat man festgestellt, dass der Brandschutz an der Theodor-Heuss-Realschule nicht mehr auf dem Stand der Technik ist. Deshalb investiert die Stadt Kornwestheim nun rund 2,3 Millionen Euro. „Wir wollen die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen, um das Gebäude schnell evakuieren zu können“, sagt der Erste Bürgermeister Daniel Güthler. So bekommen neben den Fluren nun auch die Klassenzimmer Rauchmelder, die automatisch auslösen. Dafür werden in den Fluren neue Leitungen in die Decke gelegt und von dort in die einzelnen Räume gezogen. Und wenn die Bauarbeiter schon an den Decken werkeln, bekommt die Realschule gleich eine moderne LED-Beleuchtung.

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Es sind einige Dinge, die neben dem Brandschutz noch gemacht werden, „wenn man schon mal dabei ist“. So ist laut der Stadtverwaltung die Lautsprecher-Anlage für Durchsagen in die Jahre gekommen und wird deshalb ersetzt. Bisher konnten Durchsagen in die Klassenräume und bedingt auf die Flure übertragen werden. Künftig sollen Flure, Toiletten und Technikräume ebenfalls angesprochen werden können. Und nicht zuletzt soll auch das Internet schneller werden. Die Realschule verfügt bereits über einen zentralen Glasfaseranschluss. Nun werden die Leitungen auch bis in die Klassenräume verlegt, sodass die Geschwindigkeit noch einmal steigen soll.

Freilich ist es nicht einfach, an einer Schule während des laufenden Betriebs zu arbeiten. „Es ist eine Operation am offenen Herzen, man wird das schon mitkriegen“, sagt Daniel Güthler. Die lauten Arbeiten seien, wo immer möglich, auf den Nachmittag gelegt worden. Schulleiter Boris Rupnow ergänzt, dass es auch während Prüfungen ruhig sein muss und dass das bereits abgeklärt sei. Er hält die Bauarbeiten für wichtig. „Wir wollen das Gebäude die nächsten Jahrzehnte nutzen“, sagt er, „deshalb müssen wir die Sicherheit für die Schülerinnen und Schüler erhöhen.“

Außerdem – so findet Boris Rupnow – ist es sinnvoll, die bestehenden Gebäude der Realschule zu optimieren, bevor in ein paar Jahren der neue Schulcampus Ost rund um seine Schule gebaut wird. Der Campus Ost wird die Stadt Kornwestheim etwa 70 Millionen Euro kosten. Geplant ist, die Philipp-Matthäus-Hahn-Gemeinschaftsschule dort anzusiedeln und unter anderem gemeinschaftlich genutzte Räume mit der Realschule einzurichten.

Wie genau der Neubau aussehen soll, steht noch nicht fest, die Stadt schreibt den Wettbewerb erst aus. Dem Auslobungstext für den Wettbewerb kann man entnehmen, dass es im Rahmen des Möglichen wäre, dass der Gebäudeteil mit den Fachräumen der Realschule künftig wegfällt. Trotzdem werden auch dort zurzeit neue Kabel in und Rauchmelder an die Decke gebracht. „Der Fachklassentrakt muss aus sicherheitstechnischen Gründen ebenfalls bereits jetzt ertüchtigt werden“, heißt es dazu von der Stadt.

Insgesamt versichert Bürgermeister Daniel Güthler, dass es nicht billiger gewesen wäre, wenn man mit dem Brandschutz noch gewartet und ihn im Zuge des Campus Ost mitgemacht hätte. Außerdem: „Parallel zu bauen, hätte Raumprobleme aufgeworfen, die nicht zu lösen gewesen wären“, sagt er.

Die Bauarbeiten für die neue Brandmeldeanlage an der Realschule sollen Ende 2024 abgeschlossen sein.