Erich-Bracher-Schule: Der Kreistag beschließt die weitere Planung trotz der Kostensteigerung.
Pattonville - Der Ludwigsburger Kreistag hat den Architekten grünes Licht gegeben: Sie planen nun die Erweiterung der Erich-Bracher-Schule bis zur Baureife. Einstimmig votierte das Gremium dieser Tage dafür und gab damit auch den bisherigen Entwürfen und der Kostenplanung – es wird teurer – den Segen. Randnotiz: Während der Entscheidung stand dem Kreistag zum ersten Mal der neue Landrat Dietmar Allgaier vor. Er kennt die Erich-Bracher-Schule aus seiner Zeit als Erster Bürgermeister Kornwestheims bereits gut, die Stadt verwaltet den Westteil Pattonvilles mit, in dem auch die Erich-Bracher-Schule liegt. Indes: Die Trägerschaft der Berufsschule liegt natürlich allein beim Landkreis Ludwigsburg.
Was plant der Landkreis?
Die Schule benötigt dringend neue Räume. Für die derzeit rund 1800 Schüler sei es zu eng, betonte der Schulleiter Oliver Schmider. Der Landkreis plant daher schon seit Längerem, die Schule entsprechend zu vergrößern. Kern des Konzeptes sind Neubauten, die den bestehenden Schul- und Bürotrakt erweitern. Auf dem Lehrerparkplatz soll demnach ein zweigeschossiger Bau entstehen, auch der Verwaltungsbereich soll zweigeschossig erweitert werden. Es entstehen neue Klassenzimmer, Werkstatt- und Arbeitsräume, außerdem wird eine barrierefreie Toilette eingerichtet. Wichtig: An anderer Stelle auf dem Gelände werden neue Parkplätze geschaffen. Bestehende Räume werden teilweise neu geordnet, ebenso wie Mensa und Aula. Wie die Architekten – mehrere Büros sind beteiligt – nun im Kreistag mitgeteilt haben, sei es ihnen gelungen, die Planung noch „weiterzuentwickeln und zu optimieren“. Der Neubau des Klassentrakts wurde zwischen bestehende Baukörper verschoben, der Aufzug wird nun in der Nähe des Haupteingangs gebaut, wo er leichter zu finden ist. Weitere Räume wurden nachträglich eingeplant, und auch ein Serverraum im Obergeschoss. Dank der Optimierung sei es gelungen, rund 380 Quadratmeter zusätzlich an Räumen und Gängen zu gewinnen. Bisher waren neue Flächen von etwa 1310 Quadratmetern vorgesehen.
Wohin sollen die Fahrräder?
Vor dem Gebäude soll es rund 100 überdachte Fahrradabstellplätze für die Schüler geben – sehr viel mehr als vorher. „Sollte sich weiterer Bedarf abzeichnen, gibt es die Möglichkeit, weitere Abstellmöglichkeiten zu schaffen“, heißt es von den Architekten. Lehrer und Mitarbeiter, die mit dem Rad fahren, erhalten gar Spinde und extra Duschen.
Was kostet der Umbau?
Klar ist mittlerweile auch: Das Projekt wird vermutlich teurer. Für die Erweiterung des Schul- und Bürotraktes veranschlagen die Planer rund 7,6 Millionen Euro. Der Umbau von Aula und Mensa – die Aula ist zu niedrig, eine nachträglich eingebaute Ebene soll zurückgebaut werden – wird rund 1,8 Millionen Euro kosten. Insgesamt muss der Landkreis also etwa 9,4 Millionen Euro investieren, etwa 1,4 Millionen Euro mehr als ursprünglich veranschlagt. Höhere Kosten in Sachen Material und Arbeiter sowie die nun etwas größeren Bauten und der zusätzliche Duschraum für fahrradfahrende Lehrerinnen und Lehrer sind die Ursache für die Preissteigerung. Bislang hat der Landkreis etwa 660 000 Euro im Haushalt 2019 und etwa 7,5 Millionen Euro in den Haushalten 2020 bis 2023 vorgesehen. Die nun noch zusätzlich benötigten 1,2 Millionen Euro sollen im Haushaltsplan 2021 mit eingestellt werden. Ein Teil der Kosten – bis zu 1,3 Millionen Euro – könnte über Landesfördermittel gedeckt werden. Einen entsprechenden Antrag will der Kreis stellen.
Wie ist der weitere Zeitplan?
Wenn nun alles läuft wie geplant, könnten im Juli diesen Jahres die Bauleistungen für die Erweiterung der Erich-Bracher-Schule vergeben werden. Dann ginge es bald los, im April 2022 könnten die Erweiterungsbauten stehen, im Dezember 2023 als letzte Maßnahme der Umbau von Aula und Mensa beendet sein.