Alles bereit machen zur Abfahrt – und Action! Foto: /Jacqueline Fritsch

Der Südwestrundfunk zeigt in diesem Monat mehrere Beiträge über Kornwestheim.

Kornwestheim - Zum Start hupt der Rote Flitzer kurz, bevor er langsam über die Schienen rollt. Und rollt und rollt und rollt direkt auf eine Frau mit Kamera zu, die zwischen den Gleisen kniet. Aus dem Fahrgastbereich heraus sieht man die Frau schon gar nicht mehr, als der Schienenbus schließlich zum Stehen kommt. Das war knapp – aber was tut man nicht alles für eine schöne Aufnahme? Der Rote Flitzer kommt nämlich bald ins Fernsehen. Dafür war jüngst ein Kamerateam des Südwestrundfunks (SWR) auf dem Gelände in Kornwestheim zu Gast.

Es geht ziemlich wuselig zu auf dem Gelände

Etwa zehn Mitglieder des Fördervereins Schienenbus haben sich in ihre Uniform geworfen, um bei den Dreharbeiten dabei zu sein. Auf dem Gelände an der Bolzstraße geht es an diesem Morgen ziemlich wuselig zu: Einer lotst die Waggons nach draußen, einer steuert den Zug, ein paar machen Handyfotos und die Kamerafrau vom SWR versucht, alle Perspektiven einzufangen.

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Peter Paga, Sprecher des Fördervereins Schienenbus, beobachtet die Situation ganz gelassen. „Wir sind die Öffentlichkeit gewöhnt“, sagt er, „genau das wollen wir ja: den Schienenbus in Aktion vorstellen.“ Und dafür bekommt der Rote Flitzer gleich doppelt Gelegenheit, denn er wird es wahrscheinlich in zwei Sendungen schaffen. Die Dreharbeiten sind primär für die SWR-Sendung „Landesschau“ gedacht. Dort werden in der Rubrik „Eine Woche in...“ Städte vorgestellt, die ein besonderes Merkmal oder eine besondere Geschichte haben. Kornwestheim ist Ende Februar an der Reihe. Dann läuft jeden Abend ein fünfminütiger Beitrag über einen Ort oder eine Person aus der Stadt. Längerfristig möchte der TV-Sender die Aufnahmen für eine Folge der „Eisenbahn-Romantik“ verwenden. Dafür wird bald noch einmal ein Team in Kornwestheim filmen.

Sogar der Motor wird gefilmt

Im Kasten sind bisher Aufnahmen rund um den Schienenbus. Der wird sogar auf die Hubbockanlage gehoben, der Motor wird gefilmt und das Getriebe. „Die Techniker sind jetzt unsere großen Filmstars“, sagt Peter Paga und lacht. Natürlich nimmt das Filmteam auch eine Ausfahrt auf. Der Förderverein hat sich dabei für die Strecke nach Marbach entschieden. „Da haben wir das schöne Viadukt zwischen Benningen und Marbach“, sagt Paga.

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Der SWR möchte mit seinen Beiträgen zeigen, dass immer noch eine Eisenbahnstadt in Kornwestheim steckt. Eine Episode wird sich mit dem Rangierbahnhof beschäftigen, eine andere mit einem pensionierten Lokführer aus Kornwestheim und dann wird noch ein Mann porträtiert, der Fotos von Zügen und Bahnhöfen macht. Der zuständige Redakteur des SWR, Michael Kost, wohnt selbst in Stuttgart, kennt aber die Region nördlich der Landeshauptstadt ganz gut. „Kornwestheim hat schon einen eisenbahnerischen Spirit“, sagt er. In seinen Beiträgen möchte er vor allem die Personen in den Fokus rücken, die für das stehen, was bis heute von der Eisenbahnstadt übrig ist. Unter anderem also die Ehrenamtlichen des Fördervereins Schienenbus, die sich einen ganzen Tag Zeit für die Dreharbeiten genommen haben. „Die meisten von uns sind sowieso im Rentenalter, da reicht eine kurze Rundmail und wir sind da“, sagt Peter Paga.

Die Landesschau Baden-Württemberg zeigt die Beiträge über Kornwestheim und den Roten Flitzer in der Woche vom 21. bis 27. Februar. Die Sendung läuft täglich von 18.45 bis 19.30 Uhr im SWR Fernsehen.