Abba Dream spielten auf dem Markplatz bei Kornwestheim rockt! Foto: Mateja fotografie

Mit der Tributeband Abba Dream aus Italien ging die Open-Air-Reihe für dieses Jahr zu Ende.

Kornwestheim - Abba? waren das nicht eigentlich zwei Herren und zwei Damen? Und nun stehen da vier Kerle vor dem Kornwestheimer Publikum, bereiten den Auftritt vor und stimmen ihre Instrumente nach – Gitarre, Bass, Keyboard und Schlagzeug sollen zum Einsatz kommen.

Ja, bei einigen herrscht zunächst Verwirrung, als gegen halb sieben die ersten Musiker der Tributeband Abba Dream auf die Bühne am Marktplatz treten. Das Rätsel ist allerdings wenige Minuten später gelöst: Da nämlich stürmen die Sängerinnen Susanna und Daniela hervor, begrüßen die Zuschauer mit einem kurzen „Hello everybody“ und greifen gleich zum Mikrofon. Sodann erschallt „Waterloo“. Die Entscheidung, mit einem der größten Abba-Hits zu beginnen, stellt sich als goldrichtig heraus: Sofort tanzen und singen die Kornwestheimer mit.

Und von denen sind einige da. Dicht an dicht stehen die Menschen, von 2500 bis 3000 Besuchern spricht am Ende Organisator Johannes Leichtle. Damit ist der Kornwestheim-rockt-Auftritt von Abba Dream der wohl am besten besuchte in diesem Jahr. „Auch wenn es bei True Collins und Alex im Westerland nicht viele weniger waren“, wie Leichtle betont.

Viele der Besucher haben sich für den Auftritt von Abba Dream in Schale geworfen. Dominierten bei den vorherigen Konzerten eher Bandshirts, so ist an diesem Dienstagabend eine bunte und mitunter wilde Mischung aus Hippie-Style und 80er-Jahre-Disco-Klamotten zu sehen. Da gibt es Sonnenbrillen, Blumen, bunte Shirts und – immer wieder – Stirntücher, außerdem hier und da Glitzer.

Optisch stark präsentiert sich aber natürlich auch die Band. Anfangs sind Abba Dream komplett in Weiß unterwegs. Susanna und Daniela – beide übrigens mit glasklaren und variationsreichen Stimmen gesegnet – tragen Stiefel, die Männer in der Band setzen auf Schlaghosen. Im Laufe der Show wechselt die Band mehrfach ihr Bühnenoutfit. Später am Abend werden Susanna und Daniela noch in blauen Kleidern und roten Hosenanzügen da stehen. Gitarrist Antonio und Keyboarder Simone tragen zudem dank ihrer Perücken eine Haarpracht mit sich herum, die an Labradore erinnert.

Das Hitfeuerwerk, das Abba Dream abbrennen, ist beachtlich. Schon zu Beginn hauen sie einen Klassiker nach dem anderen raus. Nach Waterloo spielen sie in schneller Folge Kracher wie „Honey, Honey“, „Money, Money, Money“, „Take a chance on me“, „Super Trooper“. Später folgen Hits „Lay down your love on me“, „Dancing queen“, „Mamma mia“, „Thank you for the music“ und noch etliche weitere bekannte Stücke aus der an Mitsingnummern nun wirklich nicht armen Bandhistorie von Abba.

Die Besucher sind davon begeistert, die Reaktionen nahezu ausschließlich positiv. Selbst die härteren Rocker – auch am Dienstag ist der ein oder andere Besucher im AC/DC-Shirt unterwegs – bescheinigen Abba Dream großes musikalisches Können. „Die sind schon gut“, sagt ein Mann am Bierstand, dessen Musik sonst eher bei Metallica angesiedelt sei, wie er berichtet.

„Wir gehen davon aus, dass wir auch kommendes Jahr Kornwestheim rockt ausrichten“, sagt nach dem Konzert Johannes Leichtle. „Die Reihe ist wieder gut gelaufen, wir sind zufrieden.“ Natürlich müsse man nun zuerst mit der Stadt, der Polizei und weiteren Beteiligten sprechen und Bilanz ziehen.