Sind stolz auf ihre neuen Räume: (von links) Katja Rabus, Jutta Schultz, Angelika Ortwein und Petra Eiding. Foto: Peter Meuer

Bücherlurch: Das neue Geschäft ist erst eröffnet worden, schon muss es wegen Corona wieder schließen.

Kornwestheim - Ja, ein bisschen frustrierend sei das schon, sagt Jutta Schultz. Da haben die Buchhändlerinnen des Kornwestheimer Geschäftes Bücherlurch gerade erst mit viel Stress und Aufwand ihren nagelneuen Laden eingerichtet und sind umgezogen – und nun müssen sie wegen der Corona-Pandemie ihre Pforten gleich wieder schließen. „Das haben wir uns anders vorgestellt“, ergänzt Schultz. Erst seit Montag hatten sie in den neuen Räumen geöffnet, die im Neubau der städtischen Wohnbau in der Bahnhofstraße gleich gegenüber des bisherigen Domizils liegen.

 

Aber immerhin: Der Umzug ist geglückt, der neue Bücherlurch bis auf einige Nacharbeiten fertig. Einige Probleme gab es noch mit der Technik, vor allem mit dem Telefon- und Internetanschluss. Aber hier ist man nun auch arbeitsfähig, wenn auch zunächst mit einer vorläufigen Backup-Lösung.

Licht und modern wirkt das Geschäft, dank der hellbraunen Vertäfelungen und Regale, der großen Fenster, der gelb-beigen Bodenplatten. Der Laden erscheint größer als die bisherigen Räume, stellen Besucher fest. Doch das täuscht. „Er ist sogar ein kleines bisschen kleiner“, sagt Katja Rabus schmunzelnd. „Es wirkt nur alles so offen, und ist anders aufgeteilt.“

Etwas anders aufgeteilt hat das Bücherlurch-Team auch hier und da die Regale und ihre Inhalte. So gibt es jetzt einen eigenen kleinen Bereich für Fantasy- und Science-Fiction-Literatur, Zeitgeschehen steht neben den Bestsellern.

Dass an den ersten beiden Öffnungstagen eine Menge los war, freut die Buchexpertinnen natürlich darüber hinaus sehr. Die Neugierde der Kunden auf die neuen Räume sei schon da gewesen, haben sie beobachtet.

Wie sie das mit den Veranstaltungen künftig machen wollen? Schließlich gibt es im Bücherlurch ja auch regelmäßige Lesungen. Vermutlich werden diese im neuen Geschäft in jenem lang gezogenen Bereich rechts des Eingangs stattfinden. Katja Rabus vermutet, dass man hier sogar von nun an mehr Besucher unterbekommt als früher. „Im alten Laden gab es ja Pfeiler mitten im Raum, die haben wir nun nicht mehr.“

Und wie versorgen die Händlerinnen ihre Kunden und Kundinnen mit Büchern, nun, da sie den Laden wegen Corona schließen müssen? Vermutlich wird das Team – zu den Geschäftsführerinnen gehören neben Schultz und Rabus noch Angelika Ortwein und Petra Eiding – die Bücher ausfahren. Entsprechende Tipps gibt aktuell der Börsenverein des Buchhandels an die Läden aus.

„Wir sind dann vielleicht mit dem Fahrrad unterwegs und bringen die Bestellungen selbst vorbei“, sagen sie. Verschicken sei auch eine Möglichkeit. Klar ist: Was die Leser im Laden telefonisch oder online bestellen, das sollen sie bekommen, auch wenn der Laden selbst dicht ist.

Eventuell sei es auch eine Option, die Bücher einfach am Laden herauszugeben, durch ein Fenster oder eine Öffnung. Ob das, auch rechtlich, möglich sei, das wissen die Buchhändlerinnen aber noch nicht. „Wir machen uns da gerade noch schlau“, sagt Katja Rabus.