Die Jugendfarm Kornwestheim profitiert von der Unterstützung einer Versicherungsfirma.
Kornwesthei - Dass die Container auf der Kornwestheimer Jugendfarm nicht die neuesten sind, ist bekannt. Mehr als 30 Jahre haben die Metallquader, die vor allem als Aufenthalts- und Gemeinschaftsräume dienen, teils auf dem Buckel, sie sind stellenweise nicht mehr wirklich dicht. „Im Sommer geht das, im Winter ist es schlecht“, sagt Michael Schmid, Vorsitzender des Jugendfarmvereins. In spätestens fünf Jahren braucht es also einen Ersatz auf dem Gelände im Moldengraben. Und dieses Vorhaben bezeichnet Schmid als „Kraftakt“. „Das kann dann auch mal 250 000 Euro kosten“, so der Vereinschef. Was also tun?
Es hilft nur eines: Den Kontostand so gut und so schnell wie möglich aufstocken. Und hier kommt die Zurich Versicherung ins Spiel. Denn das, was am Mittwochmorgen auf dem Jugendfarmgelände stattgefunden hat, war viel mehr als eine bloße Spendenübergabe. Auch wenn der Betrag mit insgesamt 7500 Euro nicht gerade mager ausfällt – im Gegenteil. „Es ist eine sehr hohe Spende“, so Schmid, als er von Erich Eger, dem Leiter der Zurich-Vertriebsregion Stuttgart, den überdimensionierten Scheck entgegen nahm.
Lange Zusammenarbeit
Vielmehr war es die schon viele Jahre andauernde Zusammenarbeit, die Schmid und Eger bei dieser Gelegenheit pflegten. Denn es ist nicht nur die finanzielle Unterstützung, auf die die Jugendfarm seitens des Versicherungshauses zählen kann. Es sind auch viele helfende Hände, die von Zurich bereits seit 2015 – und außerhalb der regulären Arbeitszeiten – freiwillig mit anpacken. Erich Eger rechnet vor: „26 Arbeitseinsätze waren es seitdem an Bausamstagen insgesamt.“ Auch bei den Sommerfreizeiten und beim Herbstfest helfen Mitarbeiter der Firma regelmäßig mit.
Dabei war Schmid, wie er zugibt, anfangs ein wenig skeptisch. „Ich fand es spannend und war mir nicht sicher, wie sich solche Büromenschen dabei schlagen“, gibt er lachend zu. Aber dann, gleich beim ersten Mal, wurde er beeindruckt, mit welcher Vehemenz und Präzision da Zaunpfosten in den Boden gerammt wurden. „Das war schon respektabel“, so Schmid. In der Folge entwickelten sich gute Beziehungen und sogar Freundschaften – und eine fortwährende Unterstützung. „Das hat für uns einen unschätzbaren Wert, weil das Engagement der Eltern im Vergleich zu der Zeit vor zehn, 15 Jahren, deutlich zurückgegangen ist“, betont Schmid.
Wichtiger finanzieller Beitrag
Die 7500 Euro leisten einen weiteren Beitrag. Ein Teil davon soll für den notwendigen Neubau gespart werden, aber auch Aktionen sollen finanziert werden. Zu dem Geldsegen kam es übrigens so: Egers Team, das seinen Sitz in der Eastleighstraße hat, meldete ihr Engagement bei der Jugendfarm beim weltweiten Engagement-Wettbewerb des Versicherers. „Ich dachte erst, das sei nicht der Rede wert und dass wir sowieso keine Chance hätten“, so Eger. Denkste, heraus sprang der zweite Platz und ein Preisgeld von 5000 Euro. Das wurde mit 2500 Euro aus der deutschen Zurich-Kinder- und Jugendstiftung aufgestockt. „Gerade die vergangenen Monate in der Corona-Pandemie haben gezeigt, wie wichtig es ist, Kindern und jungen Menschen eine Freizeitmöglichkeit zu bieten, während viele andere Aktivitäten nicht möglich waren“, ergänzt Eger.
Wie das Versicherungshaus und die Jugendfarm überhaupt zusammenkamen, ist dann auch noch eine Geschichte für sich. Die Firma hatte zuvor zwei Jahre lang nach einer Möglichkeit gesucht, soziale Projekte zu fördern. „Stellenweise sind wir dabei aber sogar auf Desinteresse gestoßen“, klagt Eger. Den Anstoß, es mal bei der Jugendfarm zu probieren, gab schließlich die Kornwestheimer Oberbürgermeisterin Ursula Keck.