Scheckübergabe vor dem Roten Flitzer: die Vertreter der Vereine, der Stadt und des Gemeinderats freuen sich auf neue Projekte. Und wie es sich bei der Bahn gehört: Es wird natürlich Maske getragen. Foto: Werner Waldner

Von den Zinsen, die in den vergangenen Jahren angefallen sind, profitieren verschiedene Einrichtungen.

Kornwestheim - Dass es nicht so läuft wie einst vorgesehen und Oberbürgermeisterin Ursula Keck nicht zu 100 Prozent zufrieden ist, daran ist ausnahmsweise mal nicht das Coronavirus schuld. Es ist die Niedrigzinsphase, die die Bürgerstiftung Kornwestheim immer wieder ausbremst. Obgleich die Banken derzeit knauserig sind mit dem, was sie fürs angelegte Geld an Zinsen zahlen, schüttet die Bürgerstiftung nach einer Pause 2020 in diesem Jahr knapp 4000 Euro für drei Projekte aus. Ob die wie geplant stattfinden können, das hängt dann allerdings teils doch vom Corona-Virus ab. Wer profitiert bei dieser Runde von dem Geld?

„Roter Flitzer“ und Silcherschule

Für die Viertklässler der Silcherschule geht es kurz vor Schuljahresende und damit vor ihrem Wechsel an eine weiterführende Schule erst zum Stuttgarter Hauptbahnhof und dann auf den Mond. Für den Weg in die Landeshauptstadt nehmen sie den Roten Flitzer. Der Förderverein des in Kornwestheim stationierten Schienenbusses war auf die Idee gekommen, die Bahnfahrt mit einem Besuch im Planetarium zu verbinden. Dort werden die Kinder dann – rein gedanklich, versteht sich – auf den Mond katapultiert. „Hoffentlich“, sagt Edgar Seitz vom Förderverein, denn noch ist nicht klar, ob die Tour stattfinden kann. Derzeit ruht das Programm des Planetariums, aber die Inzidenzzahlen geben Hoffnung, dass Mondflüge bald wieder erlaubt sind. So es denn möglich ist, soll die gesamte Klassenstufe die Reise antreten. Der Förderverein und die Silcherschule bekommen dafür einen Betrag in Höhe von knapp 2300 Euro. Weil das Geld nicht reicht, hofft der Vorstand des Roten-Flitzer-Vereins auf eine Unterstützung durch den Lionsclub.

Der Förderverein der Schillerschule

Auch der Förderverein der Kornwestheimer Schillerschule hat sich um Geld aus der Bürgerstiftung bemüht. Mit Erfolg. 500 Euro erhält das Team für die Neugestaltung der Schulhofmauer. Ein namhafter Künstler kann für diese Summe natürlich nicht verpflichtet werden, weshalb die Kinder selbst zu Farbtopf und Pinsel greifen werden. Aber das, sagt die Vereinsvorsitzende Nielke Schwind-Hellwig, sei ja auch gewollt. Sie verbindet damit die Hoffnung, dass mit dem Kunstwerk besonders sorgfältig umgegangen wird. Timo Schmid, stellvertretender Schulleiter der Schillerschule, will den Kunstunterricht für die Gestaltung der Mauer nutzen. Alle Klassen sollen beteiligt werden. Kurzfristig, berichtet Nielke Schwind-Hellwig, habe sie auch überlegt, die Fläche mit Graffiti gestalten zu lassen. Aber die Spraydosen seien nicht geeignet für Kinder im Grundschulalter. Und außerdem würden sie den Kostenrahmen sprengen.

Der SV Pattonville

Früher waren sie aktive Fußballer, jetzt schiebt das AH-Team des SV Pattonville eine ruhigere Kugel. Mit 1200 Euro, die die Mannen von der Bürgerstiftung Kornwestheim erhalten, wollen sie eine Boulebahn in Nähe der Erich-Bracher-Schule aus dem Dornröschenschlaf erwecken. Die Idee sei ihnen beim Skypen während der Coronapandemie gekommen, berichtet Klimis Karamanlis vom SVP. Die Bahn, von der kaum jemand weiß, dass es sie in Pattonville gibt, wollen die Sportler ehrenamtlich reaktivieren. Das Geld wird für das notwendige Material eingesetzt. Später soll die Bahn allen Pattonvillern zur Verfügung stehen, kündigt Klimis Karamanlis.