Auch beim Handball kommt es auf den richtigen Standpunkt an: Beim Trainingslager in der Osthalle trainierte das SVK-Team taktische Varianten. Foto: privat

Die Handballer des SVK unterliegen im Testspiel nur knapp den Wölfen aus Rimpar.

Kornwestheim - Ihr Trainingscamp haben sie vor Ort in Kornwestheim absolviert. Sie haben für die Übungseinheiten die Osthalle genutzt, sie haben im Restaurant Applaus gegessen und im Hasen genächtigt. Aber dann durften die Handballer des SV Kornwestheim doch noch auf Reisen gehen – 150 Kilometer Richtung Norden nach Rimpar bei Würzburg, wo die Schützlinge von Alexander Schurr beim Zweitligisten DJK ihre Form testeten. Und mit der zeigte sich der Coach außerordentlich zufrieden. „Ein absolut positiver Test“, schwärmt Schurr.

Mit 34:32 siegten die Wölfe erwartungsgemäß. Aber dass dieser Sieg bis kurz vor dem Abpfiff auf der Kippe gestanden habe, das erfülle seine Mannschaft mit Stolz, so Schurr. 17:17 stand’s zur Pause. Zwar gelang es den Gastgebern immer wieder, sich mit vier, fünf Toren vom Drittligisten aus Kornwestheim abzusetzen, aber die Lurchis ließen nicht locker und gestalteten die Begegnung über die 60 Minuten ausgeglichen. „Wir haben uns immer wieder zurückgearbeitet“, freute sich Schurr über das Engagement seiner Mannschaft.

Fehler im Angriff werden bestraft

Das Spiel gegen den etablierten Zweitligisten – trainiert übrigens vom in der Region Stuttgart nicht ganz unbekannten Rolf Brack – war für den Trainer ein zentraler Baustein in der Vorbereitung. Es sollte aufzeigen, wie die einstudierten Mechanismen funktionieren und wo in den kommenden Tagen nachjustiert werden muss.

Und welche Erkenntnisse hat Alexander Schurr aus der Partie im Fränkischen gezogen? Seiner Mannschaft, so der Coach, sei es immer wieder gelungen, Bälle zu erobern und Bälle zu erhalten. Der eine Klasse höher spielende Gegner habe dem SVK aber auch aufgezeigt, dass Fehler im Angriff sofort „gnadenlos bestraft“ würden. Insgesamt zeigt sich Schurr mit dem Verlauf der Vorbereitung rundum zufrieden. Neben dem Spiel gegen die Wölfe aus Rimpar trafen die Kornwestheimer auch auf vermeintlich schwächere Gegner aus einer unteren Liga. Aber auch solche Spiele hätten ihren Wert, weil der Klassentiefere dieses Manko durch eine hohe Motivation ausgleiche. Da sei seine Mannschaft in ganz anderer Hinsicht gefordert als gegen einen Zweitligisten.

Saisonbeginn am 4. September

Das Trainingscamp im heimischen Kornwestheim sah Schurr als wichtig fürs Teambuilding. Aber ist das überhaupt noch erforderlich, hat sich die Mannschaft gegenüber der Vorsaison kaum verändert? „Das ist kein Selbstläufer“, betont der Übungsleiter und zieht den Vergleich mit einer Beziehung heran. „Daran muss auch immer wieder gearbeitet werden.“ Schurr wird fast schon poetisch: „Das ist ein zartes Pflänzchen, das gegossen werden muss.“

Die vier intensiven Tage in Kornwestheim will Alexander Schurr aber auch als Zeichen der Verbundenheit mit der Stadt verstanden wissen. Man habe sich mit Partnern, die die Mannschaft unterstützen, getroffen, und bei der Hochzeit eines Fans standen die Lurchis vorm Rathaus Spalier. Die in Kornwestheim lebenden Spieler durften daheim übernachten, die anderen waren im Gasthof Hasen einquartiert. Zum Frühstück morgens um acht Uhr war das Team aber wieder vereint. Trainingsbeginn war um 9.30 Uhr – zunächst unter der Leitung von Athletiktrainer Jens Babel, bevor Alexander Schurr das Kommando übernahm. Torwarttrainer Pascal Welz nahm sich seiner Schützlinge Jan David und Niko Henke an.

Heute stehen beim SVK Leistungstests auf dem Programm, morgen ein weiteres Mannschaftstraining. Fürs Wochenende hat Schurr seinen Mannen freigegeben, bevor am Montag die Vorbereitung auf das erste Punktspiel am Samstag, 4. September, beim TV Plochingen beginnt. Erster Heimgegner ist am 11. September der VfL Pfullingen.