Stehen schon bereit zum Ausliefern: Kaffee, Tee und Schokolade Foto: /Sophia Herzog

Trotz Lockdown lief das Jahresgeschäft für den Weltladen Karibu soweit gut.

Kornwestheim - Die Corona-Krise geht auch am Weltladen Karibu nicht spurlos vorbei. Mit dem Beginn des zweiten Lockdowns am 16. Dezember schloss das Geschäft in der Johannesstraße 31 seine Türen – ausgerechnet zur umsatzstärksten Woche des Weihnachtsgeschäfts. Gleich zum Jahreswechsel dann die nächste Hiobsbotschaft: Die Corona-Beschränkungen werden bis Ende Januar verlängert, die Geschäfte bleiben dicht.

Bisher konnte der Verein Eine Welt Kornwestheim, der hinter dem Weltladen steht, die erneute Schließung aber verkraften. Denn trotz der fehlenden Einnahmen aus dem Endspurt des Weihnachtsgeschäfts stimmen die Zahlen. „Das Ergebnis des Vorjahres haben wir bereits Anfang Dezember erreicht“, sagt Claus Langbein, Erster Vorsitzender des Vereins. Der Umsatz des Ladens mit fair-gehandelten Produkten lag bei rund 65 000 Euro. Sicher ist: In der Woche vom 16. bis 23. Dezember wären wohl noch ein paar Euros in die Kassen geflossen. „Ich kaufe selbst noch Kleinigkeiten auf den letzten Drücker“, sagt Langbein, „aber Kaffee lässt sich auch gut auf Vorrat kaufen.“

So haben es dann auch einige der Stammkunden getan. Die hatten auch schon bei der ersten Corona-bedingten Schließung im Frühjahr den vom Weltladen eingerichteten Bestell- und Lieferservice genutzt und vorsorglich ein paar Päckchen mehr Schokolade und Kaffee geordert. Das ist auch seit dem Beginn des zweiten Lockdowns wieder möglich: Die Waren des Weltladens können per Mail bestellt werden, von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr nehmen zwei Mitarbeiter des Ladens Bestellungen außerdem telefonisch entgegen. Die Produkte werden dann kostenlos im Kornwestheimer Stadtgebiet ausgeliefert, teilt der Verein mit. Welche Produkte geführt werden, könne vorab auf der Internetseite des Weltladens nachlesen werden. Entgegen kommt dem Verein, dass die Produkte länger als ein paar Tage haltbar sind. Lediglich die frischen Bananen mussten abbestellt werden.

Noch wichtiger als der Umsatz ist den Verantwortlichen des Weltladen ohnehin die Sicherheit der Mitarbeiter. „Unsere Freiwilligen sind in der Regel schon im Rentenalter“, sagt Langbein. Das bedeutet: Die Verkäufer gehören zu den Risikogruppen und müssen geschützt werden. Deshalb trägt der Verein auch die verlängerten Maßnahmen mit, weil der aktuelle Lockdown laut Langbein gerechtfertigt sei. Auch weil die Hygienemaßnahmen in diesem Jahr von den Kunden gut angenommen wurden. Rückblickend erinnert sich Langbein: Als er mit einer weiteren Person im Laden gestanden habe, hätten weitere Kunden vor der Tür gewartet und sich ohne Murren an die erlaubte Kundenzahl von zwei gehalten. „Da ist großes Verständnis da. Unsere Kunden sind sich der Situation bewusst und zeigen eine gesellschaftspolitische Verantwortung“, sagt das Gemeinderatsmitglied der Grünen.

Der Verein bleibt daher trotz der Verlängerung des Lockdowns bis Ende Januar zuversichtlich. „Wir sind optimistisch, dass wir den Lockdown weiterhin mit unserem Lieferservice überbrücken können“, sagt Brigitte Matuschek aus dem Weltladen-Team. Einen Wunsch für das neue Jahr äußert Vereinsvorsitzender Claus Langbein aber doch: „Wir würden uns natürlich über ein paar neue, jüngere Mitglieder freuen, die sich in unserem Verein engagieren.“