Jan Brandt ist in Kornwestheim aufgewachsen – jetzt kümmert er sich im Jugendzentrum in Kornwestheim um Aufwachsende. Foto: Birgit Kiefer

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an Brandt ist der neue Mitarbeiter des Jugendzentrums, das er schon lange kennt.

Kornwestheim - Das hatte Jan Brandt vor sechs Jahren, als er den gerade erst durchstartenden und heute etablierten Rapper Cro im Jugendzentrum (Juz) fotografierte, sicher nicht gedacht: Dass er eines Tages dorthin zurückkehren und vor dem Jugendzentrum in der Februarsonne sitzen würde, um sich der Presse vorzustellen. Noch heute sind seine damals entstandenen Bilder vom Auftritt des Pandamasken-Trägers auf der Homepage des Juz zu finden. „Vielen Dank an Jan Brandt für die vielen tollen Fotos vom Hip-Hop-Konzert im Juz. Jan hat hiermit vermutlich den ersten Auftritt von Cro festgehalten“, steht unter den Aufnahmen.

 

Und dieser Jan Brandt, der auch in Kornwestheim lebt, ist jetzt der neue Mitarbeiter des Jugendzentrums. Er und Michael Wolfschläger sind die Vollzeitkräfte, die dafür sorgen, dass sich die jungen Leute in dem Haus wohlfühlen, sie werden unterstützt von wechselnden Studenten der Dualen Hochschule, die jeweils ein Vierteljahr mit anpacken und jungen Leuten, die ein Freiwilliges Soziales Jahr ableisten.

Brandt hat in der Zeit nach jenem Abend im Jahr 2011 an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg studiert. Zu 50 Prozent hat er nebenbei bei der Konzept AG in Asperg Auszubildende betreut. Die Konzept, ein kleiner Bildungsträger, bietet ausbildungsbegleitende Hilfen, Weiterbildung oder Coaching an. In seiner Masterarbeit hat er eine Zehn-Jahres-Strategie für Bosch auf soziologischer Basis entwickelt.

Für Uschi Saur vom Jugendreferat ist Brandt, der übrigens in Kornwestheim aufgewachsen und zur Schule gegangen ist, ein Glücksfall. Weil Olesya Mylytsya in Mutterschutz ging, fehlte ein Mitarbeiter beim Juz. „Da musste es Schlag auf Schlag gehen“, erinnert sich Saur – und Brandt hatte genau im richtigen Moment sein Studium der Erwachsenenbildung abgeschlossen. Aber nicht nur das sei für seine Einstellung entscheidend gewesen, sondern neben seinem Schlenker zur Erwachsenenbildung auch seine „vielen kreativen Fähigkeiten“, ergänzt Saur. Brandt zeichnet und malt gerne, er spielt Gitarre, gibt Gitarrenkurse, singt und kocht. An der PH hat er sich mit anderen Studenten zusammengetan und eine Band gegründet, mit der er Straßenmusik macht und in kleineren Lokalitäten auftritt. „Im Juz kann ich mich gut austoben und einbringen“, ist sich der 26-Jährige sicher. Vorerst ist er nur als Elternvertretung eingestellt. Seine Qualifikationen dürften ihn aber durchaus auch für andere Einsatzorte wie das Bewohner- und Familienzentrum in der Weststadt befähigen.

Es habe ein wenig gedauert, mit den Jugendlichen warm zu werden, aber jetzt hätten sie Vertrauen zu ihm gefasst, erzählt der Neue zufrieden. „Ich komme gut mit den Kids zurecht“, freut sich Brandt. Er sei bei der Arbeit gerne nah an den Menschen dran, weshalb er nicht weiter in der Personalentwicklung tätig sein wollte.

Und der Vollständigkeit halber: Jan Brandt fotografiert auch heute noch gerne. Eines seiner ersten Projekte an seiner neuen Wirkungsstätte in Kornwestheim war das Light-Painting im Jugendzentrum im vergangenen Monat.