Geld fürs Begegnungscafé: Katrin Meisetschläger und Monika Sailer von der Ökumenischen Hospizgruppe, Spender Lothar Rapp und Kornwestheims Oberbürgermeisterin Ursula Keck (von links) freuen sich über die Zuwendung . Foto: Werner Waldner

Ein Außenbereich soll das Café auf dem Friedhof sichtbarer und größer machen.

Kornwestheim - Dass sich auf dem Gelände eines Friedhofs ein Café befindet, ist ungewöhnlich genug. Doch nun soll dieses Café, das ein wenig versteckt in einem kleinen Raum hinter einer Hecke liegt, auch noch einen Außenbereich erhalten, damit es bald besser sichtbar wird.

 

Im kommenden Jahr feiert das Begegnungscafé auf dem Friedhof an der Aldinger Straße zehnjähriges Bestehen. Aus der Taufe gehoben worden ist es, um Trauernden die Möglichkeit zu geben, beim Friedhofsbesuch auf unkompliziertem Wege Gesprächspartner zu finden – andere Hinterbliebene, die um einen Verstorbenen trauern, oder Ehrenamtliche, die im Café selbst gebackenen Kuchen servieren, Kaffee oder andere Getränke ausschenken. „Bei uns“, sagte Initiatorin Claudia Ebert seinerzeit in einem Interview mit unserer Zeitung, „soll beides Platz haben: Leib und Seele“.

Dem kleinen Raum entkommen

Die Idee, auch vor der Tür des kleinen Raumes einen Begegnungsort zu schaffen, kamen Oberbürgermeisterin Ursula Keck und Monika Sailer, Leiterin der Ökumenischen Hospizgruppe, jüngst bei einem Treffen. „Wir wollen mehr in den Friedhof hineinwirken“, sagt Keck.

Und so soll über den Winter auf der kleinen Grünfläche rechts vom Haupteingang der Außenbereich angelegt werden. Das helfe nicht nur, um besser auf das ungewöhnliche Angebot aufmerksam zu machen, es helfe auch den Menschen, die in Coronazeiten nur ungern kleine Räume aufsuchen.

Ehrenamtliche sind stets willkommen

Monika Sailer und Katrin Meisetschläger, die zusammen die Ökumenische Hospizgruppe leiten, hoffen, bis dahin auch wieder zwei Öffnungstage anbieten zu können. Nach coronabedingter Zwangspause hat das Begegnungscafé derzeit nur samstags von 14  bis 17 Uhr geöffnet. Zehn Ehrenamtliche sind fürs Begegnungscafé im Einsatz. Es dürfen gerne mehr werden, sagt Monika Sailer. Sie legt aber Wert darauf, dass niemand ohne vorbereitende Kurse im Café auf dem Friedhof mitarbeitet.

Um den Außenbereich und die Kursarbeit zu finanzieren, stehen der Hospizgruppe 2000 Euro zusätzlich zur Verfügung. Das Geld kommt von der Firma Lothar Rapp aus der Vaihingen/Enz, die für die Sprengung der beiden Gumpenbachbrücken verantwortlich zeichnete. Als Dank für die gute Zusammenarbeit spendete Rapp Geld für einen sozialen Zweck in Kornwestheim.