Baustelle im Kornwestheimer Süden: Das Regierungspräsidium Stuttgart ertüchtigt Knotenpunkte und saniert Straßenbeläge. Foto:  

Wer von Kornwestheim in umliegende Stuttgarter Stadtteile will, hat es derzeit schwer.

Kornwestheim - Wolf Walk ist verärgert. Als er dieser Tage Familienangehörige in Zuffenhausen besuchen wollte, begann für den Kornwestheimer eine richtiggehende kleine Irrfahrt. Er wollte seine übliche Route nehmen: Über die Neckarstraße auf die B 27, die Ausfahrt B 27a raus, auf die Ludwigsburger Straße und dann weiter in den Stuttgarter Stadtteil. Indes traf Walk im Süden Kornwestheims auf die dortige große Baustelle. Das Regierungspräsidium Stuttgart erneuert seit Ende August rund um die B 27 und die Landesstraße 1143 mehrere Knotenpunkte, saniert die Fahrbahndecke. Die direkte Durchfahrt nach Zuffenhausen ist daher aktuell nicht möglich.

Nun hat Walk wohl nichts grundsätzlich gegen Baustellen, die Straßen verbessern. Was ihn aber stört: Die Umleitung nach Zuffenhausen sei nicht richtig ausgeschildert gewesen, wie er berichtet. „Ein entsprechendes Schild war nicht vorhanden“, sagt Walk. Stattdessen müsse man sich seinen Weg selbst suchen, wie der Autofahrer es – nämlich über Stammheim – dann auch tat. Am nächsten Tag fuhr er erneut auf und um der Bundesstraße umher und schaute sich gezielt um: Nicht nur fand er keine Strecke ausgeschildert, auch vermittelten Schilder den Eindruck, die Fahrt gen Zuffenhausen sei frei. „Man hätte den Ortsnamen durchstreichen können“, sagt Walk. Das habe aber niemand getan. Als der Autofahrer Arbeiter ansprach, bekam er zur Antwort: Nur fix abkleben gehe nicht, die Schilder müssten nach Vorschrift geändert werden.

RP: Umleitung ist ausgeschildert

Das Regierungspräsidium Stuttgart, zuständig für Sanierungen von Autobahnen, Bundesstraßen und Landstraßen, erläutert auf Nachfrage es gebe eine Umleitung über die Landstraße Richtung Schwieberdingen und die Bundesstraße, sie sei auch ausgeschildert.

Einerseits widerspricht die Behörde damit Wolf Walks Beobachtungen der fehlenden Umleitungsschilder, andererseits gibt man im „RP“ zu, dass wohl nicht alles ideal gelaufen ist. Denn Verkehrszeichen, dass die Durchfahrt nach Zuffenhausen derzeit nicht möglich sei, wurden demnach nicht sofort aufgestellt. Das werde man nun aber zeitnah erledigen, heißt es weiter. Und: „Wir bitten die daraus entstehenden Unannehmlichkeiten zu entschuldigen.“

Nach Mühlhausen war auch gesperrt

Generell haben die Kornwestheimer Autofahrer es in den vergangenen Tagen nicht leicht gehabt, was die Baustellensituation rund um ihre Stadt angeht. Neben der Gumpenbachbrückensanierung, die ebenfalls den Verkehr einschränkt, aber schon lange geplant und laut Regierungspräsidium auch in die anderen Maßnahmen eingetaktet ist, war zuletzt außerdem die Straße zwischen dem Kornwestheimer Osten und Mühlhausen gesperrt.

Hier sanierte die Stadt Stuttgart bis nahe an die Kornwestheimer Stadtgrenzen. Die Umleitung führte über Remseck und Pattonville. Einige Fahrer nutzten indes die umliegenden Feldwege zur Abkürzung zwischen Mühlhausen und Kornwestheim. Laut der Stadt Stuttgart kein Problem: Der PKW-Verkehr habe Richtung Kornwestheim weiterhin über das parallel zur Heidenburgstraße verlaufende Hofsträßle fahren können, so eine Sprecherin.

Schleichverkehr über Feldwege

Aus dem Kornwestheimer Rathaus klingt das nicht ganz so selbstverständlich: Es seien durchaus Beschwerden über Schleichverkehr eingegangen, heißt es von Sprecherin Marion Blum. „Grundsätzlich kontrolliert der Gemeindliche Vollzugsdienst die Einhaltung des Durchfahrtsverbotes auf landwirtschaftlichen Wegen“. Allerdings dürfe der natürlich in Stuttgart keine Kontrollen durchführen.

Die Baustelle im Süden bleibt den Kornwestheimern jedenfalls noch bis Ende Oktober erhalten. Jene in Mühlhausen ist zur Freude der Autofahrer seit kurzem wieder Geschichte. Am Mittwoch wurde die Straße wieder für den Verkehr freigegeben. Am Donnerstagfrüh wurde die Umleitungsbeschilderung zurück gebaut, so die Sprecherin. Vielleicht, so möchte man vorschlagen, kann die Stadt Stuttgart dem Regierungspräsidium ja mit einigen Schildern aushelfen.