Auf der Westseite des ESG-Südbaus ist schon verputzt worden: Fachbereichsleiter Sven Koch erläutert Oberbürgermeisterin Ursula Keck die Arbeiten. Foto: Werner Waldner

In den Kornwestheimer Schulen sind aktuell eine Menge Bauarbeiter unterwegs.

Kornwestheim - Ihre erste Stunde beginnt deutlich früher, als gewöhnlich die Schulglocken bimmeln. Und am Nachmittag verweilen sie auch ein bisschen länger in den Schulgebäuden. Bauarbeiter sind derzeit in den Schulen im Einsatz – wie in jedem Jahr, wenn die Kommunen die Sommerferien nutzen, um Sanierungsarbeiten auszuführen. Die Stadt Kornwestheim investiert in den Ferien gut 1,4 Millionen Euro in die Ertüchtigung des Ernst-Sigle-Gymnasiums, der Schiller- und der Silcherschule.

Der größte Batzen fließt ins Gymnasium an der Hohenstaufenallee. 850 000 Euro lässt sich die Stadt Kornwestheim die Sanierung der Fassade des Südbaus kosten.

Neue Fenster, neue Heizkörper

Die Backsteine, die das Bild des einstigen Progymnasiums aus dem Jahr 1953 prägten, verschwinden hinter einer Schicht Steinwolle und einem gelben Putz. Angesichts einer deutlich besseren Energiebilanz hält es Sven Koch, Leiter des Fachbereichs Hochbau und Gebäudetechnik, für gerechtfertigt, dass die Backsteinoptik aufgegeben wird – zumal sie nicht besonders typisch für das Quartier und die Schule ist. Neue Fenster sind in den vergangenen Wochen ebenfalls eingebaut worden, für einen verbesserten Sonnenschutz sollen neue Jalousien sorgen. Und schon einmal zugange, sind im ersten und zweiten Obergeschoss die alten Heizkörper gegen neue ausgetauscht worden.

Das Gerüst war schon zwei Wochen vor Beginn der Ferien an dem Südbau des Gymnasiums aufgebaut worden, um gleich mit Beginn der unterrichtsfreien Zeit starten zu können. Sven Koch hofft nun, dass mit Beginn des neuen Schuljahrs am 13. September die Bauarbeiter das Feld räumen werden. Wenn dem so sein wird, dann werden die Arbeiten sogar schneller erledigt worden sein als ursprünglich vorgesehen. In fernerer Zukunft soll auch noch eine Fotovoltaikanlage aufs Dach des Südbaus kommen. Vorbereitende Arbeiten seien jetzt schon erledigt worden, so Koch.

Firmen für die Sanierungsarbeiten in den Ferien zu finden, das ist ein mühsames Geschäft, denn nicht nur Kornwestheim nutzt die Sommerwochen für die Ertüchtigung ihrer Schul- und Kitagebäude. Alle Kommunen sind darauf angewiesen, während des Urlaubs von Lehrern und Schülern die Sanierungen zu erledigen. Im Falle des Gymnasiums sei es allerdings kein Problem wesen, ein Unternehmen zu gewinnen, weil der Auftrag lukrativ sei. Aber Handwerker für kleinere Aufträge zu gewinnen, das sei derzeit nicht leicht, sagt Sven Koch. Die Betriebe freuen sich über gefüllte Auftragsbücher.

Es ist schwierig, Material zu bekommen

Und wie sieht’s mit dem Material aus? „Eine Katastrophe“, stöhnt der Fachbereichsleiter. Er weiß von einem Fall zu berichten, dass Malerarbeiten am Jugendzentrum unterbrochen werden mussten – nicht etwa weil die Farbe ausging, sondern Kunststoffeimer, in die sie gefüllt wird, waren nicht aufzutreiben. Auch an Holz zu kommen, sei derzeit eine Kunst, berichtet Koch von den Schwierigkeiten auf dem Bau. Viele Handwerker würden mittlerweile, wenn sie ein Angebot auf eine Ausschreibung abgeben würden, schriftlich darauf hinweisen, dass sie vom Vertrag zurücktreten müssten, wenn es zu einem Engpass beim Material kommen sollte, sagt der Bauexperte der Stadt Kornwestheim.

Auch in der Schillerschule gehen die Bauarbeiter ein und aus. Im Altbau sind zwei Toiletten saniert worden, außerdem erhalten die Räume der Schulkindbetreuung Akustik-Paneele für ein etwas geräuschärmeres Arbeiten. Von dem Gros der halben Million Euro, die die Stadt in Kornwestheims ältesten Schulstandort investiert, profitiert aber die Sporthalle. Dort werden die aus den 1960er-Jahren stammenden Umkleiden sowie die Sanitärbereiche auf den neuesten Stand gebracht. Wenn Schüler und Lehrer der Schillerschule nach den Ferien ins Schulgebäude zurückkehren, werden sie auch die Durchsagen besser verstehen können: Die Lautsprecheranlage wird erneuert.

Eher klein fallen im Vergleich zu Schillerschule und Ernst-Sigle-Gymnasium die Arbeiten in der Silcherschule aus. Dort ist die Sporthalle eingerüstet. Sie wird ebenso gestrichen wir der Durchgang zum Schulgebäude. Auf 25 000 Euro belaufen sich die Kosten für diese Maßnahme.

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