Die Kornwestheimer Wehr ist 2021 seltener ausgerückt, hatte aber vielfältigere Einsätze.
Kornwestheim - Die Feuerwehr Kornwestheim hat im Jahre 2021 weniger Einsätze bewältigen müssen als im Jahr zuvor. 238-mal mussten die Ehrenamtlichen ausrücken, 2020 waren sie noch 284-mal unterwegs, 2019 gab es 280 Einsätze.
Der Kornwestheimer Kommandant Matthias Häußler machte während der Jahreshauptversammlung – am Samstag in Hybridsitzung – indes klar: Der „Abwärtstrend“ bei den Einsätzen wird sich so in Zukunft wohl nicht fortsetzen, er hänge mit der pandemischen Lage zusammen. Die Leute gehen weniger aus dem Haus, bestimmte Einsatzarten wie etwa das Ausrücken zu Rauchmelder-Alarmierungen nahmen ergo ab.
Unwetter, Brände, Unfälle
In Einsatzstunden liest sich das Engagement der Feuerwehr wie folgt: 2021 waren die Ehrenamtlichen insgesamt 2570 Stunden unterwegs, 2020 waren es 3248, 2019 2292 Stunden.
Einige spektakuläre Einsätze der vergangenen zwei Jahre (2021 gab es keine Hauptversammlung) zählte Häußler in der Folge auf. Anfang Mai 2020 kam es beispielsweise zu einem kniffligen Gartenhausbrand an der Bolzstraße, im August 2020 musste die Wehr auf der W&W-Baustelle im Kornwestheimer Norden löschen. Im Juli 2021 brannte ein Sportwagen in einer Tiefgarage im Nelly-Sachs-Weg aus, wenige Tage später musste die Feuerwehr an der Aldinger Straße einen adipösen Mann aus einem Fahrzeug befreien und dabei den Mercedes teilweise zerlegen. Nicht zu vergessen: Das Unwetter, das Ende Juli des vergangenen Jahres auch in Kornwestheim zu Überschwemmungen führte. In einer Unterführung wurden gar Boote gebraucht, um Menschen aus ihrer Zwangslage zu befreien.
Helfer bei vielen Impfaktionen
Ohnehin bedeutet die reduzierte Zahl an Einsätzen nicht, dass die Feuerwehr ein entspanntes Jahr hinter sich hätte. Die Kornwestheimer Ehrenamtlichen haben sich vor allem im Bereich Pandemiebekämpfung sprichwörtlich mit ins Feuer geworfen. Bei Impfaktionen etwa halfen sie in Zusammenarbeit mit der Stadt. „Früher“, sagte Häußler, seien die vier Hauptaufgaben der Feuerwehr gewesen, zu retten, zu schützen, zu bergen und zu löschen. Mittlerweile gehörten auch impfen und testen dazu. Er hoffe, dass man sich bald wieder auf die eigentlichen Haupttätigkeiten konzentrieren könne, und benannte auch, wie schwierig es die Pandemie der Wehr in Sachen Ausbildung und Einsatzpläne gemacht habe.
Die Oberbürgermeisterin Ursula Keck konnte hier nicht eben viel Hoffnung machen, dass die Feuerwehr sich bald wieder allein auf ihre Kernaufgaben konzentrieren kann. Während ihres Grußwortes merkte sie an, dass sich Geflüchtete aus der Ukraine auf den Weg nach Deutschland und auch Kornwestheim machen. „Auch hier hoffen wir wieder auf ihre Hilfe“, sagte Keck, die das gute Zusammengehen der Wehr und der Stadt hervorhob und den Ehrenamtlichen für ihren Einsatz dankte.
Erfolgreiche Jugendarbeit
Positiv bewertete Matthias Häußler die konstanten Mitgliederzahlen seiner Truppe 108 Feuerwehrmänner und -frauen im aktiven Dienst gibt’s bei der Feuerwehr, eine seit zwei Jahren sehr konstante Zahl. 2018 waren es sogar nur 104 Brandbekämpfer, im Trend steigen die Zahlen also sogar etwas, wie Häußler bemerkte. Ein Grund für diese positive Situation sei die Arbeit der Jugendfeuerwehr. Hier sind aktuell elf Jungen und drei Mädchen aktiv, zuletzt habe die Jugendfeuerwehr stolze sechs Mitglieder an die aktive Wehr „übergeben“ können.
Am Ende der Jahreshauptversammlung fanden Wahlen statt, Matthias Häußler und sein Stellvertreter Klaus Hofsäß wurden dabei jeweils mit großer Mehrheit wiedergewählt.