Steffen Kurz (von links), Peter Dany und Ralf Bender von den Stadtwerken betreuen die Arbeiten an der alten B27. Foto: Anne Fuhrmann

Der Verkehr in der Ludwigsburger Straße wird beeinträchtigt.

Kornwestheim - Wegen eines Wasserrohrbruchs ist derzeit die Ludwigsburger Straße ab der Pflugfelder Straße komplett gesperrt. Für die Autofahrer, die in die Barockstadt wollen, bedeutet das Umleitungen. Doch schon einige Wochen lang brauchen sie Geduld, wenn sie über die alte B 27 zwischen Ludwigsburg und Kornwestheim fahren wollen. Eine Baustelle beeinträchtigt den Verkehr. Und das wird sich so schnell nicht ändern.

Warum wird in der Ludwigsburger Straße gebaut?

Die Stadtwerke Ludwigsburg/Kornwestheim (SWLB) sind seit Dezember dabei, eine neue Fernwärmeleitung zu verlegen. Sie schließt an die Leitung an, die bereits 2016 in Höhe des Wüstenrot-Neubaus gelegt wurde, und reicht später bis zum Heizwerk Nord in Kornwestheim. Das heißt, es geht darum, das Fernwärme-Netz zusammenzuschließen. Die Fernwärme kann künftig in beide Richtungen transportiert werden, sagt Projektentwickler Steffen Kurz von den SWLB. Die Maßnahme steht in Verbindung mit dem Neubau der thermischen Solaranlage, dem Projekt Solar-Heat-Grid auf dem Römerhügel. Dort soll bis zum 30. Mai 2020 die deutschlandweit größte Solarthermie entstehen. Die Kollektorfläche wird 14 800 Quadratmeter umfassen. Der Bund fördert dieses Vorhaben auf den Gemarkungen von Ludwigsburg und Kornwestheim mit über zehn Millionen Euro.

Was genau wird gemacht?

Das Verlegen der Fernewärmeleitungen erstreckt sich auf mehrere Abschnitte. Der erste umfasst den Bereich zwischen dem Wüstenrot-Neubau und der Domertalstraße. Er wurde im Dezember begonnen. Dabei wurde der Graben ausgehoben und vor Weihnachten noch ein Großteil einer Wasserleitung verlegt. Im Januar wurden die Fernwärmerohre eingebaut. Sie wurden zuletzt nachisoliert und müssen nun noch verschweißt werden. Die Leitungen werden für ihren Gebrauch vorbereitet. Anschließend kann der Graben wieder verfüllt und die Straße asphaltiert werden. Diese Arbeitsschritte stehen auch beim zweiten Abschnitt an. Er ist 120 Meter lang, befindet sich auf Höhe der Allee und wurde ebenfalls bereits begonnen. Weitere 150 Meter umfassende Abschnitte sollen folgen und die beiden Enden verbinden.

Wie lange dauern die Arbeiten?

Trotz Tagen mit ungünstigem Wetter, an denen die Maßnahme ruhen musste, liegen die Arbeiten gut im Zeitplan, sagt Ralf Bender, Projektleiter bei den Stadtwerken. Demnach soll der erste Bauabschnitt Ende diesen Monats fertig werden. Wegen Schnee und Eis wurde mit dem zweiten Teil drei Tage später als geplant begonnen. Doch auch dies hat den Zeitplan nicht gefährdet. „Wenn das Wetter mitspielt, brauchen wir für die weiteren Abschnitte jeweils sechs Wochen“, erklärt Bender. Er geht davon aus, dass die Gesamtmaßnahme Ende Oktober abgeschlossen ist.

Wie ist der Verkehr betroffen?

Im ersten Bauabschnitt ist eine Vollsperrung notwendig. Im Dezember wurde eine Umleitung über Domertalstraße und Solitudeallee eingerichtet. Im zweiten Abschnitt reicht eine einseitige Sperrung aus. Deshalb gibt es in diesem Bereich eine Ampelregelung. Auch bei den weiteren Abschnitten wird die Fahrbahn einseitig nutzbar sein. Wegen des Wasserrohrbruchs ist die Ludwigsburger Straße ab der Pflugfelder Straße derzeit aber nach einer ersten Schätzung für rund 14 Tage abgesperrt.

Wie wirkt sich der Rohrbruch aus?

Wegen des Vorfalls kann auf der Baustelle der Stadtwerke nur teilweise gearbeitet werden. Dies sorgt für einen einwöchigen Rückstand. Eine tatsächliche Verzögerung wird es aber alles in allem nicht geben, weil die Arbeiten schon weiter fortgeschritten sind als ursprünglich geplant. Das setzt jedoch voraus, dass die Reparatur der Wasserleitung, die nicht zu den SWLB gehören, nicht doch länger als zwei Wochen dauern wird.

Wie viel kostet die Maßnahme?

Die Auftragssumme für das Verlegen der Fernwärme- und Wasserleitungen beträgt rund 1,5 Millionen Euro. Das beinhaltet den Tief- und Rohrleitungsbau.